Ich habe lange schon keinen Post mehr auf dieser Seite veröffentlicht.
Aber jetzt. Und dafür einen, der umso spannender ist.
Am 11. August 2024 findet in Oberursel, im dortigen Rushmoorpark, das 3. Yoga und Gesundheitsfestival statt. Rund um Yoga, Achtsamkeit, Meditation, Pilates und ThaiChi Qi Gong findet ihr Veranstaltungen, die euer Herz erfreuen dürften.
Zum Ausprobieren und Reinschnuppern oder einfach zur Genießen.
Und am allerbesten: Es wird eine Yogastunde für die männlichen Wesen unter euch angeboten.
Also, ich freu mich sehr auf diesen Tag.
Es ist für alles gesorgt. Also Männer, putzt eure Yogamatten und bügelt die Yogahose. Lasst uns gemeinsam den Rushmoorpark mit einem lauten und tiefen Om erfüllen.
Es kommt noch besser: Das Ganze ist kostenfrei!!! Wo gibt es so etwas noch?
Untertitel: Die Lehre yogischer Prinzipien auf praktische Art und Weise
Nun…es ist seit einiger Zeit soweit, dass ich die Ausbildung als Yoga-Lehrer erfolgreich abgeschlossen habe. Die eigene Praxiserfahrung ist jedoch immer noch in vollem Gange. Täglich lerne ich mehr. Und mit zunehmender Dauer verstehe ich nach und nach die yogischen Prinzipien, die Patanjali und seine gelehrten yogischen Freunde sowie die zahlreichen göttlichen Begleitungen, einschließlich meiner Freunde Ganesha, Shiva und Hanuman, vermitteln.
Regelmäßig stehe ich vor größeren und kleineren Aufgaben, um meine sozialen und persönlichen Kompetenzen zu verfeinern. So kann ich erkennen, ob ich diese Prinzipien annehmen kann oder ob es Nachholbedarf gibt. Und natürlich gibt es immer Nachholbedarf.
Pantanjali war offensichtlich der Meinung, er müsse mich in meinem Urlaub im Allgäu vermehrt auf die Probe stellen. So sorgte er möglicherweise dafür, dass mein körperliches Befinden etwas angeknackst wurde und ich mich während eines morgendlichen Läufchens am Oberschenkel gezerrt habe. Und natürlich geschah dies an der weit entferntesten Stelle unserer Ferienwohnung. So war der Weg zurück sehr beschwerlich und schmerzhaft. Ich musste selten so vielen frühmorgendlichen Gassigängern, die mich eines komischen Blickes würdigten, ein „Moin“ oder „Servus“ entgegenbringen. Ich muss ja zugeben, dass mit dem „Moin“ ist im tiefsten Allgäu jetzt nicht ganz so passend, aber schlimmer wäre meiner Meinung nach / ein hessisches „Morsche“ oder „Ei Gude“ gewesen.
Der Beginn der logischen Lehre
Endlich in der Wohnung angekommen, fiel ich wie ein angeschossener Hirsch in die Duschkabine und ließ mir zum Trotz eine extra kalte Portion Wasser über den ausgemergelten Körper laufen. Frisch geduscht und mit mehreren Metern Kinesiotape zusammengeklebt, lief der weitere Tag aus sportlicher Sicht ziemlich unbefriedigend aus.
Die Bewegungseinheiten an den folgenden Morgenden versprachen nun sehr yogisch auszufallen. Irgendwie musste Bewegung in den Körper und den jammernden Geist hineinkommen. Und eine yogische Praxis lässt sich unter allen Umständen integrieren, egal in welcher Verfassung diese grobstoffliche menschliche Hülle sich gerade befindet.
Und etwas bewegte sich
Offensichtlich fanden diverse Stubenfliegen Gefallen an dieser Art, denn sie merkten, dass der Mensch sich wenig und langsam bewegte und witterten die Gunst der Stunde. Und als ich bei einem Kopfstand schon von der Ferne ein lautes Bssss….. wahrnahm, wurde mit klar, dass meine Geduld auf die Probe gestellt werden würde. Trotz schwerer Verletzung gelang es mir, mich mit meinem Zebratape auf der Rückseite des linken Oberschenkels in den Kopfstand zu hieven. Ich war unendlich dankbar, dass mein Gleichgewichtssinn mitgespielte. Und kurzzeitig habe ich die Fliege vergessen, die doch ihren Anflug in der Ferne schon angekündigt hat. Mir war nicht bewusst, dass sie durch einen unbekannten „Fluglotsen“ im Fliegentower schon die Erlaubnis zur Landung bekommen hat.
Und zack war es soweit. Gerade als meine Beine in Richtung Himmel zeigten und ich kurz davor war, meine Kundalini in Richtung Fußzehen aufsteigen zu lassen, verspürte ich ein zärtliches Kribbeln auf meiner Nasenspitze. Das Herumgetrampel dieser sechs kleinen Fliegenbeinchen auf meinem Riechorgan hatte Auswirkungen, als ob eine afrikanische Elefantenherde geradewegs neben meiner ausgerollten Yogamatte in den Fluchtmodus schaltete. Mein zartes männliches Gebilde in Form eines Kopfstandes begann wie ein Turm von Bauklötzen zu wackeln.
Selten habe ich so viel Muskeln angesteuert, um den drohenden Einsturz zu vermeiden. Und nach einem inneren lauten „Puh“ war ich der Meinung, dies habe tatsächlich vermeiden zu können und die Stabilität wiedergefunden zu haben. Zurückgekehrt zur natürlichen Atmung, wurden nun seitens des Flughafenmitarbeiters die Landebahnen 2 und 3 auf meinem rechten Ohr und meinem linken Augenlid freigegeben und ich sah schmerzvoll in die vor mir liegende Zukunft.
Es musste so kommen…
Die Kumpels von Puck, keine Ahnung wie die nun wieder hießen, ließen sich mit Getose auf den entsprechenden Körperteilen nieder. Mein Bauchnabel drehte sich wie ein Brummkreisel vor meinen Augen nach links und rechts und so kam es, wie es kommen musste. Mit einem lauten Rumms stürzte der fleischige männliche Turm gegen den Bettpfosten, um sodann mit einem Kick gegen den Heizkörper rücklings auf dem Boden zum Erliegen zu kommen.
Die drei kleinen Stubenfliegen fühlten sich offenbar kurz aufgeschreckt. Sie waren sehr erbost und nachdem ich schmerzverzerrt einige Unmutsäußerungen von mir gab, begaben sie sich, als hätten sie sich abgesprochen, wieder zurück auf ihre ursprünglichen Landepositionen. Ich meine sogar ein ausgelassenes Grinsen in ihren Fliegengesichtern vernommen zu haben.
…und es musste so (gut) enden.
Ahimsa, das Prinzip der Gewaltlosigkeit, geriet nun für einen ganz kurzen Moment in Vergessenheit. Ich hatte Gedanken im Kopf, die ich hier nicht ausdrücken möchte, da ich ansonsten völlig zurecht, erneut meine Prüfung als Yoga-Lehrer hätte nachholen müssen.
Nach diesem grausamen mentalen Anfall schien Patanjali ein geistiges Machtwort in mir gesprochen zu haben und ich akzeptierte diesen Moment und diese Lehrstunde der Gelassenheit und der tandrischen Prinzipien.
OM sri hanumate namaha und ein fröhliches Namaste
Untertitel: Kann man machen – warum auch nicht?
Beschäftigt sich man mit Yoga, so läuft einem Ayurveda automatisch über den Weg. Diese beiden alten indischen Wissenschaften sind eng miteinander verstrickt. Doch was ist Ayurveda?
Anfangs dachte ich, dies habe nur mit Essen und Gewürzen zu tun. Ja! Und doch irgendwie Nein!
Ayurveda ist viel mehr als das Zubereiten oder Vertilgen von Nahrungsmitteln.
Es ist das Wissen vom Leben oder auch die Lehre vom Leben.
Der bekannte buddhistische Mönch namens Thich Nhat Hanh sagte einmal:“Wir müssen uns unserem Körper liebevoll zuwenden und uns gut um ihn kümmern.“
Und denkt man auch nur einen Moment über diesen weisen Satz nach, so bleibt einem nichts anderes übrig, als eifrig mit dem Kopf zu nicken. Denn wir haben nur diesen einen Körper. Und geht es diesem nicht gut, geht es auch dem Geist und der Seele nicht gut. Ist eigentlich logisch.
Zwischenzeitlich ist in der modernen westlichen Welt der Gedanke angekommen, dass Prävention ein grundlegender Baustein ist, um gesund zu sein. Ist dein Körpertempel erst einmal angeschlagen, krank oder verletzt, so beeinträchtigt dies alles andere auch. Deine Gedanken, dein Verhalten, deine Ausstrahlung, etc. verändern sich. Es sollte doch wesentlich einfacher sein, Gesundheit zu erhalten, als Krankheiten zu heilen. Doch das ist es nicht wirklich.
Warum ist Prävention so schwer und warum kommen die Gedanken, regelmäßig vorzubeugen, zwar auf und werden jedoch nicht entsprechend umgesetzt? Und wie stelle ich es an? Reicht es aus, ein paar „ayurvedische“ Gewürze zu verwenden, um solche Effekte zu erzielen?
Gute Frage. Als ich mit diesen Themen in Berührung kam, hatte ich auch Vorwände und so war es mir beim ersten Versuch doch zu kompliziert und ich hab das Thema wieder weit weg geschoben. Prävention ade?
So nach und nach kam Licht ins Dunkle. Es wurde mir bewusst, dass Ayurveda zwar eng mit Ernährung gekoppelt ist, aber viel viel weitreichender ist.Und vor allem, dass ich mir mit vielen „kleinen“ Dingen Gutes tun kann. Und dazu können diese Handlungen noch leicht in meinen Alltag integriert werden, so dass z.B. eine Morgenroutine daraus entsteht. Nach nun drei Monaten muss ich sagen: Es geht tatsächlich! Und der Aufwand steht zu dem Nutzen eindeutig im Verhältnis.
Aber letztlich ist der Schlüssel, sich nachhaltig gesund zu erhalten, ein Kennenlernen des eigenen Selbst. Feinfühligkeit zu erlernen und zuzulassen, sich wahrzunehmen und zu spüren. Nur mit einer gehörigen Portion Offenheit und Mut macht es Sinn, sich an sein eigenes körperliches und emotionales Ich anzunähern. Nur so ist es möglich, Veränderungen und Belastungen aufzudecken. Nicht so einfach. So ist es heutzutage viel einfacher, weiter zu rennen und im Alltag dem Mammut hinterher zu jagen oder gar vor dem gefährlichen Säbelzahntiger zu flüchten. Und vor allem: Nicht innezuhalten, zu fühlen und nachzudenken.
Krankheit bedeutet doch bei den meistens Menschen: Arzt – Rezept – Tabletten – alles wird gut!
So ist es leider irgendwie nicht. Die Verantwortung für dich selbst musst schon DU übernehmen.
Also macht es wieder Sinn, über Prävention nachzudenken und zu handeln, bevor man handeln muss.
Ayurveda in der Praxis
Nun, wie geht man es an? Was kann man tun? Was kostet das? Und überhaupt. Hier kommen meine ultimativen Tipps für einen ayurvedischen Start in den Tag:
Morgenwäsche für die Zunge
Deine Zunge ist ein großer Muskel, den du fürs Essen aber auch Sprechen benötigst. Er ist jedoch auch ein wichtiges Sinnesorgan. So sind hier viele Rezeptoren angesiedelt, die z.B. für Geschmack und Temperatur zuständig sind.
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Neben dem morgendlichen Blick in den Spiegel lohnt es sich, sich die Zunge selbst auszustrecken und einen Blick darauf zu werfen. Die sich zeigenden Beläge sind Ablagerungen aus den nächtlichen Stoffwechsel-vorgängen. Im Ayurvedischen werden diese Ama genannt. Dabei handelt es sich um eine Unzahl von Bakterien. Anhand der Farbe dieses Belages lassen sich Rückschlüsse auf die Verdauungsvorgänge ziehen. Die Ablagerungen sind zum Teil toxisch und das Herunterschlucken kann zu chronischen Krankheiten führen. Das Entfernen von Ama entlastet somit deinen Körper und dein Immunsystem. Die Speichelprodktion wird angeregt und Mundgeruch kann reduziert werden. Selbst viele Zahnärzte raten heute zum regelmäßigen morgendlichen Zungeschaben.
Dazu gibt es entsprechende Werkzeuge (am besten aus Edelstahl oder Kupfer – ein Teelöffel geht auch). Stecke deine Zunge heraus und schabe die Zunge von hinten nach vorn vorsichtig ab. Nach jedem Vorgang spüle den Schaber mit Wasser ab und wiederhole dies achtsam mehrere Male. Anschließend spüle den Mund mit Wasser aus.
2. Ölziehen für Mundhygiene und Entgiftung
Wenn du schon dabei bist, deine Mundhygiene zu fördern, so biete es sich an, direkt nach dem Säubern der Zunge, einen Esslöffel Öl im Mund zu bewegen.
Silviarita auf Pixabay
Dabei sollte es sich um kalt gepresstes Öl auf ökologischer Basis handeln. Kokosöl oder Sesamöl sind ratsam. Wenn du eher auf Herzhaftes stehst, geht natürlich auch Olivenöl. Es gibt auch entsprechende Ölmischungen mit Geschmack u.a. in Reformhäusern zu kaufen.
Bewege dieses Öl ca. 10 – 15 Min. im Mund hin und her und ziehe es regelmäßig durch die Zähne.
So werden Kariesbakterien und unerwünschte Mikroorganismen im Mund gelöst. Und zwar an Stellen, an denen die Zahnbürste nicht hinkommt. Wissenschaftlich wurden die Vorteile vom Ölziehen bestätigt.
Zum Anschluss spuckst du das Öl in ein Küchentuch und werfe dieses in den Müll. Spül den Mund aus bzw. putze nun deine Zähne. In diesem Öl sind viele Giftstoffe und Bakterien vorhanden, so dass das Öl nicht ins Waschbecken ausgespuckt werden sollte. Und bitte nicht herunterschlucken.
Trinken nach dem Aufstehen
Während der Nacht verliert der Körper zwischen 0,5 und 2 Liter Flüssigkeit. Zum großen Teil über die Atmung aber auch durch nächtliches Schwitzen. Um diesen Verlust wieder auszugleichen ist es gut, morgens nach dem Aufstehen zwei Gläser Wasser zu trinken. Am besten sollte das Wasser warm und abgekocht sein. Warmes Wasser bietet den Vorteil, dass der Magen – Darm – Trakt sanft geweckt wird. Zudem muss der Körper keine Energie aufwenden, um das Wasser im Körper zur weiteren Verarbeitung anzuwärmen. Dein Verdauungsfeuer, das morgens langsam in Gang kommt,wird also nicht gleich im Keim erstickt. Gekochtes Wasser soll eine andere Struktur haben und besser schmecken. Aber das ist Geschmacksache. Probier es einfach mal aus.
Nase spülen
Um dieses ayurvedische Optimierungsprocedere zum Abschluss zu bringen, wenden wir uns nun noch deiner Nase zu. Heuschnupfengeplagten und anderen Allergikern ist die Nasenspülung wohl bestens bekannt. Auch diese Reinigungstechnik haben die alten Inderschon vor etlichen Jahren entwickelt und sie hat sich bis heute bewährt.In der Nase sammeln sich im Laufe der Nacht Ablagerungen und überflüssigerSchleim an, so dass Verkrustungen entstehen können. Diese führen dazu, dass deineEinatmung über die Nase gestört wird. Und dies bringt zusätzlich negativen Effekte mit sich, die ich in meinem Tipp im Juni 2021 bereits beschrieben haben.
Klassisch wird die Nasenspülung im Ayurveda mit einem Nasenspülkännchen (Neti)durchgeführt. Aber es geht durchaus auch mit der herkömmlichen Nasendusche. DasResultat ist das Gleiche und darauf kommt es an.In einen halben Liter lauwarmes Wasser löst du einen halben Teelöffel jodfreies Kochsalzund lass die Hälfte über ein Nasenloch in deinen Nasengang laufen. Den Kopf halte dabeiüber das Waschbecken. Das Wasser läuft über den anderen Nasenflügel heraus. Wechsledie Seiten. Gleichmäßiges Atmen durch den Mund ist in dieser Situation angebracht.Zugegeben, dieser Vorgang ist gewöhnungsbedürftig, aber es zahlt sich aus.Schließlich schnäuze das restliche Wasser aus der Nase und diese wird sich wie neuanfühlen.
Resümee
Ok, du wirst jetzt denken: Wahnsinn. Völlig irre. Wie soll ich das jeden Morgen machen? Muss ich eine Stunde früher aufstehen? Ist es das wert?
Wenn du deine Abläufe nach dem Aufstehen etwas veränderst und miteinander kombinierst (z.B. während des Ölziehens lässt sich in der Küche gut das Brot fürs Büro schmieren) so benötigt dies gar so viel mehr Zeit. Die Resultate lassen sich natürlich nur langfristig beurteilen.
Und der Satz des amerikanischen Autors David Frawley hat sich in meinem Kopf verfestigt:
„Was immer wir selbst tun können, um unsere Gesundheit zu stärken, wirkt besser als das, was andere für uns tun.“
Ich bin sehr gespannt wie deine Erfahrungen ausfallen und wie sich diese Wakeup-Prävention-Maßnahmen für dich anfühlen.
Spannende Erfahrungen und viele Grüße an deine Zunge und deine Nase. Es wird ihnen gefallen.
Just by the way: Nachbetrachtung meines beginnenden Yoga-Lebens
Untertitel: Wer hätte das gedacht?
Nun ist es mal an der Zeit so einige Gedanken zu teilen. Vielleicht kann ich damit dem ein oder der anderen einen kleinen Anstoß geben. Und wenn nicht – dann bin ich es so mal losgeworden und hatte die Gelegenheit, Danke zu sagen.
Es ist ein Jahr her, als ich die Türschwelle des Yoga-Studios meines Vertrauens überschritten und die Ausbildung als Yoga-Lehrer (200 h) begonnen habe. Da finde ich, kann mal schon mal ein Resümee ziehen, ob es sich gelohnt hat. Ob es so grundsätzlich eine gute Idee war und ob dieser ganze Aufwand (finanziell, zeitlich, mental und überhaupt) im Verhältnis zum Nutzen steht.
Vielleicht sollte ich es gleich kurz machen: JAJAJA!!!
Damit könnte ich diesen Artikel auch schon beenden…geht aber leider nicht, da mein Hirn mit Gedanken noch vollgestopft ist. Ich muss doch (vielleicht zum Leidwesen einiger…aber ihr könnt ja gerne aussteigen und ein Micki Maus-Heft lesen) noch dazu einiges ausführen:
Selbstkritisch betrachtend bin ich das Projekt: „Ich werde ein toller Yoga-Lehrer“ ziemlich naiv angegangen. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass mich Yoga mal so umkrempeln wird. Einige Vorerfahrungen mit dieser Lebensart hatte ich nun schon. Doch es hat mich bis dahin nicht so berührt, wie das jetzt der Fall ist. Woran das lag? Ich denke es gab diverse Faktoren: falscher Zeitpunkt, Yoga-Studio, eigene Lebensumstände, etc. Nun ist irgendwie alles anders. Die meistens, die mit Yoga beginnen, sind auf der Suche nach etwas, wie z.B. einer Veränderung in ihrem Leben. Ich glaube, auch ich habe so etwas mit dem Projekt Yoga gesucht. Sicher bin ich mir doch nicht. Deshalb könnte naiv der richtige Begriff sein. Dabei bin ich in einem spätreifen Lebensalter (Angaben werden verweigert) und sollte so langsam wissen was ich will. Dennoch komme mir so vor, als sei ich von einem Schulbus überfahren worden. Allerdings mit rosaroten Reifen. Und es fühlt sich einfach gut an.
Nach den bereits dargestellten ersten Erfahrungen (vielleicht erinnert ihr euch an den Artikel: Männer macht Yoga) im Rahmen der ersten Unterrichtsstunden war mir nicht klar, ob denn dieser Weg schnell beendet sein sollte. Nun bin ich froh, durchgehalten und mich dem Yoga geöffnet zu haben.
Ist schon krass, wie sehr mich dies in seinen Bann gezogen hat. Dabei dachte ich, ich sei ein harter Kerl und es macht nur Sinn, jeden Tag hart und intensiv zu trainieren. Und jeder Tag ohne Sport gemacht zu haben, ist ein verlorener Tag. Nun liege ich regelmäßig auf einer schwarzem Gummimatte und spüre meinen Körper so intensiv, wie ich das schon lange nicht mehr getan habe. Und das Verrückte daran ist, dass ich nach dieser Yoga-Praxis lächelnd aufstehe und völlig beseelt bin. Unglaublich. Zwischenzeitig höre ich sogar Yoga – und Entspannungsmusik und lasse manchmal AC/ DC links liegen (echt nur manchmal)… Warum? Wozu? Wie soll das weitergehen?
Um die letzte Frage zu beantworten: Kein Ahnung. Ich will es auch gar nicht wissen und möchte nicht in die Glaskugel schauen, um zu sehen, was die Zukunft so bringt. Ich weiß nur: Es ist einfach genial.
Toll zu sehen, wozu dieser männliche Körper doch so Imstande ist (ich war bisher beweglich und flexibel wie eine Wanderdüne in Dänemark). Spannend zu sehen, dass es doch, auch für mich, möglich ist, Entspannung zu finden (bislang kam ich mir vor wie auf Hamster auf Exctasy). Genial zu sehen, dass ich länger als 20 Min. auf meinen Sitzbeinhöckern verbringen kann,um zu meditieren und meine Alltagsgedanken auf Wolken zu setzen und sie ziehen zu lassen. Wau!!! Es sind also nicht nur Mythen, die ich bisher gelesen habe, sondern es geht tatsächlich. Und es scheint so, dass dieser Weg nicht zu Ende ist. Nein, denn ich habe schon mit der aufbauenden 300 h – Stunden Ausbildung begonnen. Ich muss völlig gaga sein.
Exkurs Danksagung:
An dieser Stelle muss ich aber auch sagen, dass dieser Umstand meiner Guruji, Christiane Wolff, und dem Yoga-Studio Flowing Om in Oberursel/ Frankfurt/M. http://Christiane-Wolff.de zum großen Teil geschuldet ist (dafür bedankte ich mich bei dir auf das aller Herzlichste Christiane). Und natürlich gilt auch ein Dank den 22 Yoginis, die mich im Rahmen der Ausbildung begleitet haben. Ohne euch wäre mein Yoga-Weg sehr kurz gewesen.
Die Frage, warum dauert eine Ausbildung als Yoga-Lehrer so lange, wenn man denn das Vollpaket nimmt (mind. 500 h) habe ich schnell beim ersten Einblick mitbekommen. Yoga besteht eben nicht nur aus Asanas (Körperhaltungen) sondern ist sehr viel mehr. Und genau das macht es aus. Neben vielen theoretischen Inhalten zur Hege und Pflege des „männschlichen“ Körpers, spielt Atmung und Lebenseinstellung eine sehr große Rolle. All dieses Wissens muss so ein altes Gehirn verarbeiten können, um es dann auch an den restlichen Körper weiterzugeben. Letztlich geht es auch darum, die Inhalte in die Praxis umzusetzen und anzuwenden. Nur so kann man irgendwann mal erspüren, in einer Yoga-Haltung z.B. einem Kopfstand, in einem meditativen Zustand zu sein (…ich bin übrigens ganz dicht dran am Kopfstand…ich falle gar nicht mehr so oft um, aber dieser meditative Zustand…puh ). Aber um wirklich ein Yogi zu sein, musst Du nicht stundenlang auf dem Kopf stehen können (übrigens hilft da auch keine enge bunte Yogahose im Schritt).
So einige Schalter sind in diesem Jahr in meinem Köpfchen umgelegt worden. Mein Trainingsalltag hat sich verändert. Mein Denken hat sich verändert. Und Yoga ist allgegenwärtig geworden. Und das nicht nur im Üben von Asanas. Dass ich es tatsächlich durchziehe und mich in meiner morgendlichen „AufstehenistbähichwillnichtzurArbeitRoutine“ hinsetze und versuche, meine Affen im Kopf zu bändigen (also, damit sind natürlich die Alltagsgedanken gemeint, die immer und ständig ihre Streiche in meinem kleinen männlichen Gehirn spielen) bringt mich immer wieder selbst zum Erstaunen. Und das tut mir auch noch gut, obwohl es nicht immer einfach ist.
Ich sehe jedoch auch, wie dieser stählerne und muskelbepackte Körper (ist nicht so ganz ernst gemeint) nach und nach dazu Imstande ist, mit der Nase das eigene Knie zu berühren (noch ist meine Nase ein kleines Stück zu kurz). Nach langen Verletzungssorgen und zarten Gedanken, dass Laufen aufgeben zu müssen, habe ich wieder angefangen regelmäßig im Wald Eichhörnchen zu jagen (dies ist nur eine Metapher – nein, ich jage nicht wirklich die buschigen Viecher im Wald). Ja selbst in Sachen Ernährung hat sich etwas verändert. Dabei habe ich mich bisher doch bewusst und (in meinen Augen) normal ernährt. Nun spielt Gemüse eine größere Rolle und „Bio“ sowie „regional“ steht immer mehr auf dem Karton. Ich betrete freiwillig Biomärkte und schlenderte in der Bioecke der Drogerie herum. Ist schon verrückt. Aber schön verrückt.
Ich finde jeden Tag mehr Gefallen daran und erwische mich dabei, wie ich nur noch Yoga übe, lese, denke, rieche, etc…(kann man Yoga schmecken? – die Yogamatte an sich ist jedenfalls nicht so lecker).
Fazit:
Wer sich vom Yoga anstecken lassen will, sei herzlich willkommen. Es lohnt sich, es einfach auszuprobieren und reinzuschnüffeln. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden. Und natürlich gibt es so viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich dem Yoga zu widmen und diesen zu praktizieren, dass es vielleicht mehrerer Anläufe bedarf, das Richtige für sich zu entdecken.
Da bin ich das beste Beispiel dafür. Doch letztlich, lohnt es sich. Auch wenn „mann“ vielleicht nicht die Muse hat, so tief einzutauchen. Nimm dir das, was dir gut tut. Lass es auf dich wirken und schau, wie du reagierst. Letztlich tust Du es nur für dich selbst.
„Auf der Yogamatte gibt es nichts zu erreichen, sondern viel zu erfahren“…das ist ein toller Satz, der mir im Rahmen eines Yoga-Seminars im Hirn haften geblieben ist. Denn genau so ist es….also was soll ich da noch sagen: Männer…macht Yoga!!! (auch ihr Frauen natürlich auch!!!). Wir sehen uns auf der Matte.
Untertitel: „Wonach muss eine Yogamatte riechen, damit „mann“ sich drauf legt?“
Du fragst dich bei dem Titel wahrscheinlich: Bitte? Was? Warum? Meint der das ernst? Ja meint er!
Also normalerweise sollte ein Bericht folgendermaßen strukturiert sein: Einführung ins Thema, einem Hauptteil mit ganz vielen Fakten und Argumenten und anschließend das Fazit. Da ich es liebe, etwas anders zu sein als andere Kinder, starte ich diesen Beitrag mit dem Fazit. Und dieses lautet:
„MÄNNER wo seid ihr? Macht Yoga!!! Auf die Matte mit Euch!!!“
Es macht Euch stark. Es macht Euch beweglich. Es macht Euch fit – nicht nur körperlich, auch mental. Es entspannt und ist zudem cool. Kurzum: Es macht Euch fertig und lohnt sich. Ach ja, just by the way: Frauen stehen auf Yogis.
Damit könnte mein Bericht auch schon fertig sein (grins). Aber den handelsüblichen Mann mit solch einem Aufruf zu bewegen, sich auf eine bunte Gummimatte zu setzen und ein lautes Om zu tönen, wird wohl nicht funktionieren.
Darum müssen knallharte sachliche Argumente her, die das männliche Wesen in ein Yogastudio locken können. Doch was könnten das für Aspekte sein? Ganzkörpertraining, ein Mobility-Workout par excellence, steigert die Libido, .…?
Doch Spaß beiseite. Zahlen, Daten, Fakten…müssen erstmal her, um eine Bestandsaufnahme zu machen.
In Deutschland leben ca. 83 Mill. Menschen, von denen sich ca. 6,2 Mill. das Bundesland Hessen als Lebensmittelpunkt ausgesucht haben. Die Hälfte dieser Einwohner sind männlicher Natur. In der hessischen Metropole Frankfurt am Main gibt es derzeit etwa 373.000 und im Hochtaunuskreis (wozu auch Oberursel, Eschborn und Steinbach zählen) sind es um die 115.000 dieser nicht so seltenen Spezies.
5% der Bevölkerung in Deutschland machen Yoga. 9% der Frauen rollen regelmäßig die Yogamatte aus, aber nur 1% aller „Herrlichkeiten“. Unter den Yogis und Yoginis sind insbesondere Singles (25 – 49 J.), in kinderlosen Partnerschaften Lebende und Jungsenioren (50 – 64 J.). Auch scheint die Schulbildung und die ausgeübten Berufe eine Rolle zu spielen.
Für mich stellt sich aber zunächst die Frage: Warum macht der Mann überhaupt Sport und wenn ja, muss dabei viel Schweiß fließen? Ist CrossFit, Powerlifting, Bodybuilding oder Triathlon angesagt?
Der Mann an sich will seine Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Schwimmen, Radfahren, Laufen, Fitness… sind unter den Top 10 der männlichen Sportarten. Fußball folgt übrigens auf Platz 8.
Von Yoga ist da nichts zu sehen.
Woran kann das liegen? Ist es die Tatsache, dass es derzeit noch eine Frauen-Domäne ist? Treibt der Mann ungern neben einer Frau Sport? Muss ein Mann sich immer vergleichen und im Wettkampf zu allen Lebenswegen stehen? Diese Fragen können nur die Männer tief in ihrem Inneren beantworten (und bitte.…seid ehrlich).
Eine spannende Zahl kann ich noch ins Feld werfen: 86% aller Yoga – Praktizierenden haben Veränderungen bei sich wahrgenommen. Davon fühlten sich 46% körperlich fitter. 49% gaben an, ausgeglichener, ruhiger und entspannter geworden zu sein. Und 14% fühlten sich schlichtweg wohler durch das Betreiben dieses „Trainingssystems“.
Mir würden tatsächlich noch jede Menge Argumente einfallen, die für Yoga sprechen. Denn neben der körperlichen Betätigung spielen Atmung und der mentale Bereich eine ganz entscheidende Rolle.
Yoga ist also nicht nur ein System eines einfallsreichen Erfinders, sondern eine Lebenseinstellung!
So, nachdem „Mann“ das gelesen hat, müsste er eigentlich sofort die Langhantel fallen lassen und ein donnerndes Namaste ausrufen.
Los ihr Feiglinge, Warmduscher, Turnbeutelvergesser, Schattenparker…habt Eier in der Hose und traut Euch (ist nicht ganz so ernst gemeint)!!!
Ich selbst habe mich tatsächlich nur sehr zögerlich mit Yoga angefreundet. Nach und nach hat sich in meinen Kursstunden immer mal wieder eine Übung „eingeschlichen“, die ich aus dem Yoga kannte. Es hat lange gedauert bis ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ganz viele Übungen, die wir im Functional Training oder in anderen Workouts machen, die alten Inder schon kannten.
Im Laufe der Zeit wuchs in mir die Notwendigkeit und der Wunsch, etwas zu finden, um sowohl meinen Körper als auch meinen Kopf zu trainieren. Und wenn ich mich danach noch entspannt fühlen könnte, wäre es perfekt.
So entflammte der Yoga-Gedanke neu. Also ab zum Yoga. Und da ich – wie schon mal erwähnt – etwas anders bin, war ich plötzlich zur Yogalehrer-Ausbildung angemeldet.
Und es kam wie es kommen musste. Die erste Stunde…23 Teilnehmer…22 waren weiblich.…ein Mann…und das war ich. Nach der ersten Yoga-Session war ich völlig fertig und mir taten unendlich viele Körperteile weh. Die zweite Stunde erfüllte mein Klischee komplett. Es wurde u.a. das Thema diskutiert, ob Umkehrhaltungen für die Frau während ihrer kritischen Tage schädlich seien. Wau.…damit hab ich nicht gerechnet. Ich überlegte kurz, ob ich nicht doch hätte Langhanteltrainer werden sollen.
Aber nach ca. 70 Stunden Ausbildung komme ich zu dem Ergebnis: Wie geil ist das denn?!
Männer.…macht Yoga…!!!
Lasst mich nicht allein. Ich brauche Euch. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, bitte melden. Schickt eine E‑Mail oder ruft mich an. Es wird Yogakurse speziell für Männer geben…ich freu mich drauf und bin sehr gespannt und voller Aufregung. Ein Raum voller testosterongeschwängerter Menschen, die sich leicht ängstlich anschauen, mit haarigen Füßen barfuß auf einer Yogamatte stehen und die in freudiger und angstvoller Stimmung auf ihr „Workout des Tages“ warten, …das ist mein Traum!
Namaste Euer Michael
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