Tipp des Monats Februar: Liebe Grüße an deine Füße

 

(Foto von Simon Ber­ger auf Unsplash)

Tipp des Monats Febru­ar: Lie­be Grü­ße an dei­ne Füße

Unter­ti­tel: Ohne Füße gehts nichts

Wann hast Du das letz­te Mal dei­ne Füße gese­hen? Ich mei­ne, so rich­tig bewusst. Nackt. Also ich mei­ne dei­ne nack­ten Füße. War dies ein bewuss­ter Blick? Oder ein flüch­ti­ges und abfäl­li­ges Drauf­gu­cken – so von oben her­ab, kurz nach­dem Du dir mor­gens beim Auf­ste­hen mit vol­ler Wucht einen Zeh an dem Bett­pfos­ten ange­sto­ßen hast? Gefolgt von einem jam­mern­den und heu­len­den Tät­scheln damit der Schmerz nach­lässt? 

Stell dir mal vor, Du wirst jeden Mor­gen, kurz nach­dem Du über kal­te Bade­flie­sen lau­fen muss­test, in klei­ne Säcke aus Wol­le oder Poly­es­ter und anschlie­ßend in eine leder­ne Umhül­lung gesteckt. Kein Licht, Enge und unan­ge­neh­mer Geruch. Und stän­dig musst Du arbei­ten und schwe­re Las­ten schlep­pen. Kommst abends nach Hau­se und kannst Du dich höchs­tens mal für einen Moment auf dem Wohn­zim­mer­tisch ent­span­nen. Dann geht es auch schon wie­der unter eine dunk­le Decke und kur­ze Zeit spä­ter fängt das Elend wie­der von vorn an. Kei­ne Zuwen­dung. Kei­ne Lie­be. Kei­ne Strei­chel­ein­hei­ten. Wie wür­de dir ein sol­ches Leben gefallen?

Vie­le Men­schen fin­den das zwar völ­lig in Ord­nung, Füße zu haben, aber irgend­wie mögen sie sie nicht. Klar zum Schu­he kau­fen sind sie unab­ding­bar. Da ist es toll am unte­ren Ende der Bei­ne sol­che Greif­lin­ge zu haben. Denn s

chließ­lich müs­sen die­se teu­ren Sport­schu­he ja irgend­wo hin. Aber was machen die­se komi­schen Din­ger sonst so. Nix eigent­lich. Erschwe­rend kommt dazu, dass sie so unend­lich weit weg sind. Unter der Dusche zum Waschen dran­zu­kom­men ist oft ein Draht­seil­akt und das Socken anzie­hen wird mit zuneh­men­dem Alter zur täg­li­chen Her­aus­for­de­rung. Doch wür­den wir so man­ches Mal mit unse­rer Nase spre­chen, dann ist es doch wie­der ganz gut, dass die Füße ganz am unte­ren Ende unse­res Kör­pers ver­baut sind. 

Oft­mals habe ich beob­ach­tet, dass Men­schen nur sehr ungern ihre Schu­he, geschwei­ge denn ihre Socken, aus­zie­hen. Als ob ihnen das unan­ge­nehm sei. Als ob dar­un­ter schmut­zi­ge und stin­ken­de Tre­ter auf­tau­chen, mit lang gewach­se­nen, schwar­zen Zehen­nä­gel und lan­gen Haa­ren auf dem Fuß­rü­cken wie ein Hob­bit. Dabei sehen die­se Füße meist völ­lig nor­mal aus. Ein span­nen­des Phä­no­men wie ich fin­de. 

Dabei haben unse­re Füße wirk­lich mehr Auf­merk­sam­keit ver­dient. Denn sie tra­gen uns durch das Leben. Mit ihnen ist der auf­rech­te Gang mög­lich. Sie sor­gen dafür, dass wir geer­det und fest auf dem Boden ste­hen, egal wie der Unter­grund beschaf­fen ist. Durch­schnitt­lich geht jeder in Deutsch­land 5.200 Schrit­te täg­lich. Laut WHO soll­te es eigent­lich 10.000 Schrit­te sein, um die erfor­der­li­che täg­li­che Bewe­gung zu bekom­men. 

Wis­sens­wer­tes um dei­ne Füße

Die Füße mit ihren unzäh­li­gen Rezep­to­ren sind eines der wich­tigs­ten Sin­nes­or­ga­ne, denn sie lie­fern dem Gehirn stän­dig Infor­ma­ti­on über die Beschaf­fen­heit des Unter­grun­des. Mit den Infor­ma­ti­on ist es dem Gehirn erst mög­lich, alle ande­ren betei­lig­ten Extre­mi­tä­ten in die­sen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess mit ein­zu­be­zie­hen, um Bewe­gun­gen zu koor­di­nie­ren und eine auf­rech­te Kör­per­hal­tung zu ermög­li­chen. Für die Füße ist die­ser Pro­zess Hoch­leis­tungs­ar­beit. Doch sie machen es gern für dich und sind ja genau auch dafür von dem Archi­tek­ten ent­wor­fen wor­den. Doch wie sol­len sie die­se Leis­tung für dich erbrin­gen, wenn sie in Socken und Schu­hen mit Pla­teau­ab­sät­zen ste­cken? 

Die­se Din­ger sind ein wah­res Wun­der­werk der mensch­li­chen Tech­nik. 26 Kno­chen, 30 Gelen­ke, über 100 Bän­der und Seh­nen, die Hand in Hand zusam­men wir­ken (bit­te beach­te die­ses Wort­spiel – Dan­ke). Zudem sind 70.000 Ner­ven­endung und 90.000 Schweiß­drü­sen im mensch­li­chen Fuß mon­tiert. Lie­be Nase, das könn­te doch eini­ges erklä­ren. 

Kinderfüße

Die Füße und ihre 10 klei­nen Freun­de im vor­de­ren Bereich tra­gen dich in dei­nem Leben fast 4 x um die Welt. Und dann wer­den sie zur „Beloh­nung“ ca. 9 Stun­den am Tag in ein enges leder­nes Kor­sett gesteckt und ver­flucht, wenn sie sich am Ende des Tages dage­gen auf­leh­nen und nach Frei­heit stre­ben. 50 – 55 % der Deut­schen tra­gen zudem noch zu klei­ne und enge Schu­he. Schau dir mal Kin­der­fü­ße an und blick anschlie­ßend auf dei­ne eige­nen. Span­nend zu sehen, wie sich die Füße im Lau­fe der Lebens­jah­re ver­formt haben – das beein­flusst natür­lich auch die Funk­tio­na­li­tät und deren Gesundheit.

An die­ser Stel­le müss­test Du jetzt eigent­lich wei­nen sofort die Schu­he und Socken aus­zie­hen und in den nächs­ten Müll­ei­mer ste­cken. Also, was hält dich auf. Frei­heit für die Füße!!! 

Ja ich ver­ste­he es natür­lich. Frie­ren soll­ten sie auch nicht und manch­mal müs­sen Schu­he halt                                          ein­fach sein. Doch wir kön­nen uns durch­aus mal lie­be­voll um unse­re Füße küm­mern. 

Waschen wäre mal super. Danach eine klei­ne Eigen­fuß­mas­sa­ge mit einem anschlie­ßen­den Ein­creme­ri­tu­al. Den Schu­hen darf man auch mal eine Pau­se gön­nen, gera­de im Som­mer. Und wenn es drau­ßen zu kalt ist, dann ist die Woh­nung zum „Nackt­lau­fen“ opti­mal. Hier ist es sau­ber und warm. Eine nicht repre­sen­ta­ti­ve Befra­gung unter vie­len Füßen hat erge­ben, dass die­se total auf bar­fuß­lau­fen ste­hen. Sie wer­den dich lie­ben dafür. 

Wei­ter­le­sen

Tipp des Monats Januar – Gib mal Gummi!

 

(Foto von Cali­bra auf Pixabay)

Tipp des Monats Janu­ar – Gib mal Gummi!

Unter­ti­tel: Zeit für eine bun­te Trai­nings­viel­falt – Minibands

 

Bist Du auch fast am ver­zwei­feln? Es dau­ert und dau­ert. Ein Ende die­ser Pan­de­mie ist kurz­fris­tig nicht in Sicht. Die­se Lebens­si­tua­ti­on kos­tet uns alle viel Kraft und ver­langt jede Men­ge Dis­zi­plin und Geduld. Jeden Tag wer­den wir neu auf die Pro­be gestellt. Jeder von uns kann da eine Men­ge Geschich­ten erzäh­len. Exis­tenz­ängs­te, Kin­der­be­treu­ung, sozia­le Ver­ar­mung, Home­of­fice, Bewe­gungs­man­gel und depres­si­ve Pha­sen und und und. Ich könn­te unend­lich vie­le Stich­wor­te auf­lis­ten. Doch was hilft es. Die Situa­ti­on lässt sich nicht schön­re­den und an den Lösun­gen sind wir selbst gefor­dert, mitzuarbeiten.

So wer­den wir uns wohl noch eine zeit­lang auf ein­ge­schränk­te sozia­le Kon­tak­te ein­stel­len müs­sen. Auch dein Lieb­lings­fit­ness­stu­dio um die Ecke (auch wenn ich es nur sehr ungern schrei­be) wird wohl noch eini­ge Zeit geschlos­sen blei­ben müs­sen. 

Wie gehst Du denn momen­tan mit dir und dei­nem Kör­per um? Hast Du dich lang­sam an dein Home­of­fice gewöhnt? Stellst Du fest, dass Du eigent­lich zu wenig Bewe­gung bekommst? Aber irgend­wie gewöhnt sich dein Kör­per dar­an. Nur die Waa­ge muss noch ler­nen, mit der neu­en Situa­ti­on umzugehen…die Gewichts­an­ga­ben ver­än­dern sich stän­dig nach oben. Dein Kopf hat sich schon seit län­ge­rem dem Schick­sal erge­ben und lang­sam fühlt er sich in die­ser men­ta­len „Well­ness­oa­se“ wohl. Dein Wil­le ist aber klar: Sobald die Tür des „Fit­tis“ wie­der öff­net, stehst Du ganz vor­ne in der Schlan­ge, um als einer der Ers­ten rein­zu­kom­men und dich an den Bauch­weg­trai­ner zu set­zen. Dein Hand­tuch liegt gedank­lich in „Mal­le-Manier“ schon vor der Ein­gangs­tür. Stun­den­lang wirst Du Gewich­te stem­men, Kilo­me­ter auf dem Lauf­band abspu­len, die Ruder­ma­schi­ne zum Glü­hen brin­gen, jede ein­zel­ne Gewichts­schei­be an der Lang­han­tel­stan­ge in Rich­tung Decke flie­gen las­sen und dir die Kett­le­bells (das sind übri­gens run­de Gewich­te mit Griff) nur so um die Ohren krei­sen las­sen. Und dabei hast Du die­ses Titel­bild von einem gestähl­ten Ado­nis stän­dig im Klein­hirn (jetzt kannst Du noch­mal gucken und ein Trähn­chen erdrücken).

Doch hast Du mal dran gedacht, gera­de jetzt etwas für dich zu tun? Auch wenn Du nur wenig Platz zu Hau­se hast und dein Chef der Mei­nung ist, Du könn­test im Home­of­fice effek­ti­ver und län­ger arbei­ten, so brauchst Du nur einen fes­ten Wil­len, um das Pro­jekt „I shape my body“ ange­hen zu kön­nen. Ja selbst eine Bein­pres­se, eine Lang­han­tel und dei­nen gelieb­ten Cross­trai­ner brauchst Du nicht dazu. 

Das Ein­zi­ge was Du dir anschaf­fen soll­test, sind „Mini­bands“. Ja, ich weiß was Du jetzt sagen willst. Wie­der so ein moder­ner Mist, der nach­her in der Ecke rum­liegt und ver­staubt. Viel Geld kos­tet und irgend­wann ein­fach mal kaputt ist, weil der Dackel dar­auf rum kaut oder die Kat­ze sie mit ins Kat­zen­klo schleppt. Und von die­sen Din­gern hab ich noch nie was gehört. Das kann nix sein. Ich kenn nur Gum­mis für die Ein­weck­glä­ser mei­ner Oma. 

 

Was ver­steckt sich hin­ter Minibands?

Die­se elas­ti­schen Schlin­gen sind in der Regel ca. 22 cm lang und 5 cm breit. Es gibt sie in unter­schied­li­chen Stär­ken und Far­ben von vie­len Her­stel­lern. Dabei unter­schei­den sie sich oft­mals in der qua­li­ta­ti­ven Aus­füh­rung. Solch ein Mini­band lässt sich bis auf das drei­fa­che sei­ner Län­ge aus­deh­nen. Durch sei­ne gerin­ge Grö­ße und Gewicht pas­sen sie nahe­zu in jede Sport­ta­sche und las­sen sich eben­so gut in der Jacken­ta­sche ver­stau­en, um sie z.B. als klei­nes Gim­mick mit zur Ver­schö­ne­rung des all­sonn­täg­li­chen Wald­laufs zu nehmen.

Mini­bands las­sen sich bei vie­len her­kömm­li­chen Übun­gen ein­set­zen, um gezielt und kon­ti­nu­ier­lich bei der Aus­füh­rung gegen einen zusätz­li­chen Wider­stand zu arbei­ten. Damit wird die jewei­li­ge Übung wesent­lich effek­ti­ver. Zusätz­lich gibt es mit die­sen über­di­men­sio­na­len bun­ten Ein­weck­gum­mis enorm vie­le Trai­nings­mög­lich­kei­ten, die ohne die­se Bän­der nicht sinn­voll wären. Aus­dau­er – oder Kraft­trai­ning, ein klas­si­sches Bauch, Bei­ne, Po – Work­out oder ziel­ge­rich­te­ter Mus­kel­auf­bau sind damit für jeg­li­che Ziel­grup­pen, ob Leis­tungs – oder Frei­zeit­sport­ler, mög­lich. Ursprüng­lich wur­den sie, wie z.B. auch Schlin­gen­trai­ner, im Bereich der Phy­sio­the­ra­pie ein­ge­setzt.    

Letzt­lich kann man sagen, dass dir die Mini­bands das kleins­te Fit­ness­stu­dio der Welt bie­ten. Sie sind kos­ten­güns­tig und sor­gen für Abwechs­lung im Trai­nings­all­tag. Gera­de in der aktu­el­len Zeit, ob zu Hau­se oder drau­ßen im Wald, auf dem Kin­der­spiel­platz oder gar am Gar­ten­zaun vom Lieb­lings­nach­barn. Eine sol­che Anschaf­fung lohnt sich allemal.

 

Vor­tei­le

Um dir noch wei­te­re Vor­tei­le die­ser Din­ger zu schil­dern (nein, lei­der besit­ze ich kei­ne Akti­en vom Mini­band­ge­schäft mei­ner Wahl):

  • Man kann bei einer Übung mehr Mus­keln akti­vie­ren – dadurch ver­brennst Du mehr Kalorien
  • Ein sol­ches Trai­ning ist gelenk­scho­nen­der als Trai­ning mit frei­en Gewich­ten – und das ist gut, wenn Du gera­de wie­der in dein Six­pack-Pro­gramm ein­ge­stie­gen bist oder dich auch im Alter noch fit hal­ten willst
  • Wäh­rend der gesam­ten Bewe­gungs­aus­füh­rung bleibt der Wider­stand des Ban­des erhal­ten – dadurch ist die Mus­ku­la­tur noch mehr gefordert
  • Kraft – und Car­dio­trai­ning lässt sich damit sehr gut kombinieren.

Ok, ich höre schon auf. Ich den­ke Du wirst gemerkt haben, dass ich davon begeis­tert bin. Vie­le mei­ner Kurs­teil­neh­mer in unter­schied­li­chen Fit­ness­stu­di­os haben die Eigen­schaf­ten ken­nen – und lie­ben gelernt (glau­be ich jeden­falls). Und als Jür­gen Klins­mann die­se Gerä­te ins Trai­ning der deut­schen Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft ein­ge­führt hat, floss nach einem anfäng­lich zärt­li­chen Lächeln spä­ter nur noch Schweiß. Der Erfolg gab ihm Recht.

So, was soll das lan­ge Geschwa­fel. Auf geht es, egal wo Du bist. Es ist Trai­nings­zeit. Hier sind mal zwei Übun­gen exem­pla­risch, anhand derer sich das gan­ze Aus­maß erken­nen lässt.

 

Übun­gen

  • Knie­beu­ge (Squat)  - Belas­tung für Gesäß und Beine -
    • Steig in die Schlau­fe dei­nes Mini­bands (und nimm bit­te anfangs ein etwas leich­te­res Band) und leg es dir knapp ober­halb dei­ner Kniegelenke.
    • Nun komm in einen schul­ter­brei­ten Stand und füh­re kon­trol­liert eine Knie­beu­ge aus.
    • Schie­be das Gesäß dabei zurück und ver­su­che dei­nen Ober­kör­per mög­lichst auf­recht zu las­sen. 
    • Hal­te dabei die Span­nung in dei­ner Rumpfmuskulatur.
    • Bei die­ser Bewe­gung ach­te dar­auf, dass Du dein Gewicht auf die Fer­sen ver­la­gerst. 
    • Rich­te dich wie­der auf. 

Mini­band Pull ste­hend – Belas­tung für Ober­kör­per, Schul­ter und Arm

    • Nimm einen schul­ter­brei­ten Stand ein
    • Dein gera­der Ober­kör­per ist leicht nach vor­ne gebeugt
    • Mit bei­den Händen/ Hand­ge­len­ke befin­dest du dich in der Schlau­fe des Miniban
    • ds (auch hie­rerst­mal weni­ger Widerstand)
    • Dei­ne Arme streckst du über den Kopf und bringst das Band auf Spannung
    • Behal­te die Span­nung bei und füh­re dei­ne Arme hin­ter den Kopf bis in den Nacken
    • Nun stre­cke die Arme wie­der aus
    • Dein Blick ist schräg nach vorn ausgerichtet
    • Ach­te dar­auf, dass dein Stand sta­bil ist.

 

 

Der Übungs­ka­ta­log mit die­sen bun­ten Gum­mi­bän­dern ist wirk­lich rie­sig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Falls Du noch Anre­gun­gen, Ideen oder gar einen Trai­nings­plan für eine Latex­stun­de benö­tigst, dann weißt Du, wo ich zu fin­den bin. Ruf mich ger­ne an und wir fin­den eine Lösung, um dich in die Welt die­ser bun­ten Wun­der­werk­zeu­ge einzuführen.

   

Ich wün­sche dir schon mal jetzt viel Spaß!!!

Dein Micha­el

 

    

 

Just by the way: Nachbetrachtung meines beginnenden Yoga-Lebens

 

 

Just by the way: Nach­be­trach­tung mei­nes begin­nen­den Yoga-Lebens

Unter­ti­tel: Wer hät­te das gedacht?

Nun ist es mal an der Zeit so eini­ge Gedan­ken zu tei­len. Viel­leicht kann ich damit dem ein oder der ande­ren einen klei­nen Anstoß geben. Und wenn nicht – dann bin ich es so mal los­ge­wor­den und hat­te die Gele­gen­heit, Dan­ke zu sagen. 

Es ist ein Jahr her, als ich die Tür­schwel­le des Yoga-Stu­di­os mei­nes Ver­trau­ens über­schrit­ten und die Aus­bil­dung als Yoga-Leh­rer (200 h) begon­nen habe. Da fin­de ich, kann mal schon mal ein Resü­mee zie­hen, ob es sich gelohnt hat. Ob es so grund­sätz­lich eine gute Idee war und ob die­ser gan­ze Auf­wand (finan­zi­ell, zeit­lich, men­tal und über­haupt) im Ver­hält­nis zum Nut­zen steht.

Viel­leicht soll­te ich es gleich kurz machen: JAJAJA!!!

Damit könn­te ich die­sen Arti­kel auch schon beenden…geht aber lei­der nicht, da mein Hirn mit Gedan­ken noch voll­ge­stopft ist. Ich muss doch (viel­leicht zum Leid­we­sen einiger…aber ihr könnt ja ger­ne aus­stei­gen und ein Micki Maus-Heft lesen) noch dazu eini­ges ausführen:

Selbst­kri­tisch betrach­tend bin ich das Pro­jekt: „Ich wer­de ein tol­ler Yoga-Leh­rer“ ziem­lich naiv ange­gan­gen. Ich hät­te nie im Leben gedacht, dass mich Yoga mal so umkrem­peln wird. Eini­ge Vor­er­fah­run­gen mit die­ser Lebens­art hat­te ich nun schon. Doch es hat mich bis dahin nicht so berührt, wie das jetzt der Fall ist. Wor­an das lag? Ich den­ke es gab diver­se Fak­to­ren: fal­scher Zeit­punkt, Yoga-Stu­dio, eige­ne Lebens­um­stän­de, etc. Nun ist irgend­wie alles anders. Die meis­tens, die mit Yoga begin­nen, sind auf der Suche nach etwas, wie z.B. einer Ver­än­de­rung in ihrem Leben. Ich glau­be, auch ich habe so etwas mit dem Pro­jekt Yoga gesucht. Sicher bin ich mir doch nicht. Des­halb könn­te naiv der rich­ti­ge Begriff sein. Dabei bin ich in einem spät­rei­fen Lebens­al­ter (Anga­ben wer­den ver­wei­gert) und soll­te so lang­sam wis­sen was ich will. Den­noch kom­me mir so vor, als sei ich von einem Schul­bus über­fah­ren wor­den. Aller­dings mit rosa­ro­ten Rei­fen. Und es fühlt sich ein­fach gut an.

Nach den bereits dar­ge­stell­ten ers­ten Erfah­run­gen (viel­leicht erin­nert ihr euch an den Arti­kel: Män­ner macht Yoga) im Rah­men der ers­ten Unter­richts­stun­den war mir nicht klar, ob denn die­ser Weg schnell been­det sein soll­te. Nun bin ich froh, durch­ge­hal­ten und mich dem Yoga geöff­net zu haben. 

Ist schon krass, wie sehr mich dies in sei­nen Bann gezo­gen hat. Dabei dach­te ich, ich sei ein har­ter Kerl und es macht nur Sinn, jeden Tag hart und inten­siv zu trai­nie­ren. Und jeder Tag ohne Sport gemacht zu haben, ist ein ver­lo­re­ner Tag. Nun lie­ge ich regel­mä­ßig auf einer schwar­zem Gum­mi­mat­te und spü­re mei­nen Kör­per so inten­siv, wie ich das schon lan­ge nicht mehr getan habe. Und das Ver­rück­te dar­an ist, dass ich nach die­ser Yoga-Pra­xis lächelnd auf­ste­he und völ­lig beseelt bin. Unglaub­lich. Zwi­schen­zei­tig höre ich sogar Yoga – und Ent­span­nungs­mu­sik und las­se manch­mal AC/ DC links lie­gen (echt nur manch­mal)… War­um? Wozu? Wie soll das weitergehen?

Um die letz­te Fra­ge zu beant­wor­ten: Kein Ahnung. Ich will es auch gar nicht wis­sen und möch­te nicht in die Glas­ku­gel schau­en, um zu sehen, was die Zukunft so bringt. Ich weiß nur: Es ist ein­fach genial.

Toll zu sehen, wozu die­ser männ­li­che Kör­per doch so Imstan­de ist (ich war bis­her beweg­lich und fle­xi­bel wie eine Wan­der­dü­ne in Däne­mark). Span­nend zu sehen, dass es doch, auch für mich, mög­lich ist, Ent­span­nung zu fin­den (bis­lang kam ich mir vor wie auf Hams­ter auf Exc­ta­sy). Geni­al zu sehen, dass ich län­ger als 20 Min. auf mei­nen Sitz­bein­hö­ckern ver­brin­gen kann,  um zu medi­tie­ren und mei­ne All­tags­ge­dan­ken auf Wol­ken zu set­zen und sie zie­hen zu las­sen. Wau!!! Es sind also nicht nur Mythen, die ich bis­her gele­sen habe, son­dern es geht tat­säch­lich. Und es scheint so, dass die­ser Weg nicht zu Ende ist. Nein, denn ich habe schon mit der auf­bau­en­den 300 h – Stun­den Aus­bil­dung begon­nen. Ich muss völ­lig gaga sein.

Exkurs Dank­sa­gung:

An die­ser Stel­le muss ich aber auch sagen, dass die­ser Umstand mei­ner Guru­ji, Chris­tia­ne Wolff, und dem Yoga-Stu­dio Flowing Om in Oberursel/ Frankfurt/M.  http://Christiane-Wolff.de zum gro­ßen Teil geschul­det ist (dafür bedank­te ich mich bei dir auf das aller Herz­lichs­te Chris­tia­ne). Und natür­lich gilt auch ein Dank den 22 Yog­i­n­is, die mich im Rah­men der Aus­bil­dung beglei­tet haben. Ohne euch wäre mein Yoga-Weg sehr kurz gewe­sen. 

 

Die Fra­ge, war­um dau­ert eine Aus­bil­dung als Yoga-Leh­rer so lan­ge, wenn man denn das Voll­pa­ket nimmt (mind. 500 h) habe ich schnell beim ers­ten Ein­blick mit­be­kom­men. Yoga besteht eben nicht nur aus Asa­nas (Kör­per­hal­tun­gen) son­dern ist sehr viel mehr. Und genau das macht es aus. Neben vie­len theo­re­ti­schen Inhal­ten zur Hege und Pfle­ge des „männ­sch­li­chen“ Kör­pers, spielt Atmung und Lebens­ein­stel­lung eine sehr gro­ße Rol­le. All die­ses Wis­sens muss so ein altes Gehirn ver­ar­bei­ten kön­nen, um es dann auch an den rest­li­chen Kör­per wei­ter­zu­ge­ben. Letzt­lich geht es auch dar­um, die Inhal­te in die Pra­xis umzu­set­zen und anzu­wen­den. Nur so kann man irgend­wann mal erspü­ren, in einer Yoga-Hal­tung z.B. einem Kopf­stand, in einem medi­ta­ti­ven Zustand zu sein  (…ich bin übri­gens ganz dicht dran am Kopfstand…ich fal­le gar nicht mehr so oft um, aber die­ser medi­ta­ti­ve Zustand…puh ). Aber um wirk­lich ein Yogi zu sein, musst Du nicht stun­den­lang auf dem Kopf ste­hen kön­nen (übri­gens hilft da auch kei­ne enge bun­te Yoga­ho­se im Schritt).

So eini­ge Schal­ter sind in die­sem Jahr in mei­nem Köpf­chen umge­legt wor­den. Mein Trai­nings­all­tag hat sich ver­än­dert. Mein Den­ken hat sich ver­än­dert. Und Yoga ist all­ge­gen­wär­tig gewor­den. Und das nicht nur im Üben von Asa­nas. Dass ich es tat­säch­lich durch­zie­he und mich in mei­ner mor­gend­li­chen „Auf­ste­he­nistbä­hich­will­nicht­zurAr­beit­Rou­ti­ne“ hin­set­ze und ver­su­che, mei­ne Affen im Kopf zu bän­di­gen (also, damit sind natür­lich die All­tags­ge­dan­ken gemeint, die immer und stän­dig ihre Strei­che in mei­nem klei­nen männ­li­chen Gehirn spie­len) bringt mich immer wie­der selbst zum Erstau­nen. Und das tut mir auch noch gut, obwohl es nicht immer ein­fach ist. 

Ich sehe jedoch auch, wie die­ser stäh­ler­ne und mus­kel­be­pack­te Kör­per (ist nicht so ganz ernst gemeint) nach und nach dazu Imstan­de ist, mit der Nase das eige­ne Knie zu berüh­ren (noch ist mei­ne Nase ein klei­nes Stück zu kurz). Nach lan­gen Ver­let­zungs­sor­gen und zar­ten Gedan­ken, dass Lau­fen auf­ge­ben zu müs­sen, habe ich wie­der ange­fan­gen regel­mä­ßig im Wald Eich­hörn­chen zu jagen (dies ist nur eine Meta­pher – nein, ich jage nicht wirk­lich die buschi­gen Vie­cher im Wald). Ja selbst in Sachen Ernäh­rung hat sich etwas ver­än­dert. Dabei habe ich mich bis­her doch bewusst und (in mei­nen Augen) nor­mal ernährt. Nun spielt Gemü­se eine grö­ße­re Rol­le und „Bio“ sowie „regio­nal“ steht immer mehr auf dem Kar­ton. Ich betre­te frei­wil­lig Bio­märk­te und schlen­der­te in der Bio­e­cke der Dro­ge­rie her­um. Ist schon ver­rückt. Aber schön ver­rückt. 

Ich fin­de jeden Tag mehr Gefal­len dar­an und erwi­sche mich dabei, wie ich nur noch Yoga übe, lese, den­ke, rie­che, etc…(kann man Yoga schme­cken? – die Yoga­mat­te an sich ist jeden­falls nicht so lecker).

 

Fazit:

Wer sich vom Yoga anste­cken las­sen will, sei herz­lich will­kom­men. Es lohnt sich, es ein­fach aus­zu­pro­bie­ren und rein­zu­schnüf­feln. Die Geschmä­cker sind natür­lich ver­schie­den. Und natür­lich gibt es so vie­le unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten, sich dem Yoga zu wid­men und die­sen zu prak­ti­zie­ren, dass es viel­leicht meh­re­rer Anläu­fe bedarf, das Rich­ti­ge für sich zu entdecken.

Da bin ich das bes­te Bei­spiel dafür. Doch letzt­lich, lohnt es sich. Auch wenn „mann“ viel­leicht nicht die Muse hat, so tief ein­zu­tau­chen. Nimm dir das, was dir gut tut. Lass es auf dich wir­ken und schau, wie du reagierst. Letzt­lich tust Du es nur für dich selbst.

Auf der Yoga­mat­te gibt es nichts zu errei­chen, son­dern viel zu erfah­ren“…das ist ein tol­ler Satz, der mir im Rah­men eines Yoga-Semi­nars im Hirn haf­ten geblie­ben ist. Denn genau so ist es….also was soll ich da noch sagen: Männer…macht Yoga!!! (auch ihr Frau­en natür­lich auch!!!). Wir sehen uns auf der Matte.

 

Namas­te                                  Euer Michael