(Foto von Calibra auf Pixabay)
Tipp des Monats Januar – Gib mal Gummi!
Untertitel: Zeit für eine bunte Trainingsvielfalt – Minibands
Bist Du auch fast am verzweifeln? Es dauert und dauert. Ein Ende dieser Pandemie ist kurzfristig nicht in Sicht. Diese Lebenssituation kostet uns alle viel Kraft und verlangt jede Menge Disziplin und Geduld. Jeden Tag werden wir neu auf die Probe gestellt. Jeder von uns kann da eine Menge Geschichten erzählen. Existenzängste, Kinderbetreuung, soziale Verarmung, Homeoffice, Bewegungsmangel und depressive Phasen und und und. Ich könnte unendlich viele Stichworte auflisten. Doch was hilft es. Die Situation lässt sich nicht schönreden und an den Lösungen sind wir selbst gefordert, mitzuarbeiten.
So werden wir uns wohl noch eine zeitlang auf eingeschränkte soziale Kontakte einstellen müssen. Auch dein Lieblingsfitnessstudio um die Ecke (auch wenn ich es nur sehr ungern schreibe) wird wohl noch einige Zeit geschlossen bleiben müssen.
Wie gehst Du denn momentan mit dir und deinem Körper um? Hast Du dich langsam an dein Homeoffice gewöhnt? Stellst Du fest, dass Du eigentlich zu wenig Bewegung bekommst? Aber irgendwie gewöhnt sich dein Körper daran. Nur die Waage muss noch lernen, mit der neuen Situation umzugehen…die Gewichtsangaben verändern sich ständig nach oben. Dein Kopf hat sich schon seit längerem dem Schicksal ergeben und langsam fühlt er sich in dieser mentalen „Wellnessoase“ wohl. Dein Wille ist aber klar: Sobald die Tür des „Fittis“ wieder öffnet, stehst Du ganz vorne in der Schlange, um als einer der Ersten reinzukommen und dich an den Bauchwegtrainer zu setzen. Dein Handtuch liegt gedanklich in „Malle-Manier“ schon vor der Eingangstür. Stundenlang wirst Du Gewichte stemmen, Kilometer auf dem Laufband abspulen, die Rudermaschine zum Glühen bringen, jede einzelne Gewichtsscheibe an der Langhantelstange in Richtung Decke fliegen lassen und dir die Kettlebells (das sind übrigens runde Gewichte mit Griff) nur so um die Ohren kreisen lassen. Und dabei hast Du dieses Titelbild von einem gestählten Adonis ständig im Kleinhirn (jetzt kannst Du nochmal gucken und ein Trähnchen erdrücken).
Doch hast Du mal dran gedacht, gerade jetzt etwas für dich zu tun? Auch wenn Du nur wenig Platz zu Hause hast und dein Chef der Meinung ist, Du könntest im Homeoffice effektiver und länger arbeiten, so brauchst Du nur einen festen Willen, um das Projekt „I shape my body“ angehen zu können. Ja selbst eine Beinpresse, eine Langhantel und deinen geliebten Crosstrainer brauchst Du nicht dazu.
Das Einzige was Du dir anschaffen solltest, sind „Minibands“. Ja, ich weiß was Du jetzt sagen willst. Wieder so ein moderner Mist, der nachher in der Ecke rumliegt und verstaubt. Viel Geld kostet und irgendwann einfach mal kaputt ist, weil der Dackel darauf rum kaut oder die Katze sie mit ins Katzenklo schleppt. Und von diesen Dingern hab ich noch nie was gehört. Das kann nix sein. Ich kenn nur Gummis für die Einweckgläser meiner Oma.
Was versteckt sich hinter Minibands?
Diese elastischen Schlingen sind in der Regel ca. 22 cm lang und 5 cm breit. Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken und Farben von vielen Herstellern. Dabei unterscheiden sie sich oftmals in der qualitativen Ausführung. Solch ein Miniband lässt sich bis auf das dreifache seiner Länge ausdehnen. Durch seine geringe Größe und Gewicht passen sie nahezu in jede Sporttasche und lassen sich ebenso gut in der Jackentasche verstauen, um sie z.B. als kleines Gimmick mit zur Verschönerung des allsonntäglichen Waldlaufs zu nehmen.
Minibands lassen sich bei vielen herkömmlichen Übungen einsetzen, um gezielt und kontinuierlich bei der Ausführung gegen einen zusätzlichen Widerstand zu arbeiten. Damit wird die jeweilige Übung wesentlich effektiver. Zusätzlich gibt es mit diesen überdimensionalen bunten Einweckgummis enorm viele Trainingsmöglichkeiten, die ohne diese Bänder nicht sinnvoll wären. Ausdauer – oder Krafttraining, ein klassisches Bauch, Beine, Po – Workout oder zielgerichteter Muskelaufbau sind damit für jegliche Zielgruppen, ob Leistungs – oder Freizeitsportler, möglich. Ursprünglich wurden sie, wie z.B. auch Schlingentrainer, im Bereich der Physiotherapie eingesetzt.
Letztlich kann man sagen, dass dir die Minibands das kleinste Fitnessstudio der Welt bieten. Sie sind kostengünstig und sorgen für Abwechslung im Trainingsalltag. Gerade in der aktuellen Zeit, ob zu Hause oder draußen im Wald, auf dem Kinderspielplatz oder gar am Gartenzaun vom Lieblingsnachbarn. Eine solche Anschaffung lohnt sich allemal.
Vorteile
Um dir noch weitere Vorteile dieser Dinger zu schildern (nein, leider besitze ich keine Aktien vom Minibandgeschäft meiner Wahl):
- Man kann bei einer Übung mehr Muskeln aktivieren – dadurch verbrennst Du mehr Kalorien
- Ein solches Training ist gelenkschonender als Training mit freien Gewichten – und das ist gut, wenn Du gerade wieder in dein Sixpack-Programm eingestiegen bist oder dich auch im Alter noch fit halten willst
- Während der gesamten Bewegungsausführung bleibt der Widerstand des Bandes erhalten – dadurch ist die Muskulatur noch mehr gefordert
- Kraft – und Cardiotraining lässt sich damit sehr gut kombinieren.
Ok, ich höre schon auf. Ich denke Du wirst gemerkt haben, dass ich davon begeistert bin. Viele meiner Kursteilnehmer in unterschiedlichen Fitnessstudios haben die Eigenschaften kennen – und lieben gelernt (glaube ich jedenfalls). Und als Jürgen Klinsmann diese Geräte ins Training der deutschen Fußballnationalmannschaft eingeführt hat, floss nach einem anfänglich zärtlichen Lächeln später nur noch Schweiß. Der Erfolg gab ihm Recht.
So, was soll das lange Geschwafel. Auf geht es, egal wo Du bist. Es ist Trainingszeit. Hier sind mal zwei Übungen exemplarisch, anhand derer sich das ganze Ausmaß erkennen lässt.
Übungen
- Kniebeuge (Squat) - Belastung für Gesäß und Beine -
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- Steig in die Schlaufe deines Minibands (und nimm bitte anfangs ein etwas leichteres Band) und leg es dir knapp oberhalb deiner Kniegelenke.
- Nun komm in einen schulterbreiten Stand und führe kontrolliert eine Kniebeuge aus.
- Schiebe das Gesäß dabei zurück und versuche deinen Oberkörper möglichst aufrecht zu lassen.
- Halte dabei die Spannung in deiner Rumpfmuskulatur.
- Bei dieser Bewegung achte darauf, dass Du dein Gewicht auf die Fersen verlagerst.
- Richte dich wieder auf.
Miniband Pull stehend – Belastung für Oberkörper, Schulter und Arm
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- Nimm einen schulterbreiten Stand ein
- Dein gerader Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt
- Mit beiden Händen/ Handgelenke befindest du dich in der Schlaufe des Miniban
- ds (auch hiererstmal weniger Widerstand)
- Deine Arme streckst du über den Kopf und bringst das Band auf Spannung
- Behalte die Spannung bei und führe deine Arme hinter den Kopf bis in den Nacken
- Nun strecke die Arme wieder aus
- Dein Blick ist schräg nach vorn ausgerichtet
- Achte darauf, dass dein Stand stabil ist.
Der Übungskatalog mit diesen bunten Gummibändern ist wirklich riesig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Falls Du noch Anregungen, Ideen oder gar einen Trainingsplan für eine Latexstunde benötigst, dann weißt Du, wo ich zu finden bin. Ruf mich gerne an und wir finden eine Lösung, um dich in die Welt dieser bunten Wunderwerkzeuge einzuführen.
Ich wünsche dir schon mal jetzt viel Spaß!!!
Dein Michael