Tipp des Monats Februar: Liebe Grüße an deine Füße

 

(Foto von Simon Ber­ger auf Unsplash)

Tipp des Monats Febru­ar: Lie­be Grü­ße an dei­ne Füße

Unter­ti­tel: Ohne Füße gehts nichts

Wann hast Du das letz­te Mal dei­ne Füße gese­hen? Ich mei­ne, so rich­tig bewusst. Nackt. Also ich mei­ne dei­ne nack­ten Füße. War dies ein bewuss­ter Blick? Oder ein flüch­ti­ges und abfäl­li­ges Drauf­gu­cken – so von oben her­ab, kurz nach­dem Du dir mor­gens beim Auf­ste­hen mit vol­ler Wucht einen Zeh an dem Bett­pfos­ten ange­sto­ßen hast? Gefolgt von einem jam­mern­den und heu­len­den Tät­scheln damit der Schmerz nach­lässt? 

Stell dir mal vor, Du wirst jeden Mor­gen, kurz nach­dem Du über kal­te Bade­flie­sen lau­fen muss­test, in klei­ne Säcke aus Wol­le oder Poly­es­ter und anschlie­ßend in eine leder­ne Umhül­lung gesteckt. Kein Licht, Enge und unan­ge­neh­mer Geruch. Und stän­dig musst Du arbei­ten und schwe­re Las­ten schlep­pen. Kommst abends nach Hau­se und kannst Du dich höchs­tens mal für einen Moment auf dem Wohn­zim­mer­tisch ent­span­nen. Dann geht es auch schon wie­der unter eine dunk­le Decke und kur­ze Zeit spä­ter fängt das Elend wie­der von vorn an. Kei­ne Zuwen­dung. Kei­ne Lie­be. Kei­ne Strei­chel­ein­hei­ten. Wie wür­de dir ein sol­ches Leben gefallen?

Vie­le Men­schen fin­den das zwar völ­lig in Ord­nung, Füße zu haben, aber irgend­wie mögen sie sie nicht. Klar zum Schu­he kau­fen sind sie unab­ding­bar. Da ist es toll am unte­ren Ende der Bei­ne sol­che Greif­lin­ge zu haben. Denn s

chließ­lich müs­sen die­se teu­ren Sport­schu­he ja irgend­wo hin. Aber was machen die­se komi­schen Din­ger sonst so. Nix eigent­lich. Erschwe­rend kommt dazu, dass sie so unend­lich weit weg sind. Unter der Dusche zum Waschen dran­zu­kom­men ist oft ein Draht­seil­akt und das Socken anzie­hen wird mit zuneh­men­dem Alter zur täg­li­chen Her­aus­for­de­rung. Doch wür­den wir so man­ches Mal mit unse­rer Nase spre­chen, dann ist es doch wie­der ganz gut, dass die Füße ganz am unte­ren Ende unse­res Kör­pers ver­baut sind. 

Oft­mals habe ich beob­ach­tet, dass Men­schen nur sehr ungern ihre Schu­he, geschwei­ge denn ihre Socken, aus­zie­hen. Als ob ihnen das unan­ge­nehm sei. Als ob dar­un­ter schmut­zi­ge und stin­ken­de Tre­ter auf­tau­chen, mit lang gewach­se­nen, schwar­zen Zehen­nä­gel und lan­gen Haa­ren auf dem Fuß­rü­cken wie ein Hob­bit. Dabei sehen die­se Füße meist völ­lig nor­mal aus. Ein span­nen­des Phä­no­men wie ich fin­de. 

Dabei haben unse­re Füße wirk­lich mehr Auf­merk­sam­keit ver­dient. Denn sie tra­gen uns durch das Leben. Mit ihnen ist der auf­rech­te Gang mög­lich. Sie sor­gen dafür, dass wir geer­det und fest auf dem Boden ste­hen, egal wie der Unter­grund beschaf­fen ist. Durch­schnitt­lich geht jeder in Deutsch­land 5.200 Schrit­te täg­lich. Laut WHO soll­te es eigent­lich 10.000 Schrit­te sein, um die erfor­der­li­che täg­li­che Bewe­gung zu bekom­men. 

Wis­sens­wer­tes um dei­ne Füße

Die Füße mit ihren unzäh­li­gen Rezep­to­ren sind eines der wich­tigs­ten Sin­nes­or­ga­ne, denn sie lie­fern dem Gehirn stän­dig Infor­ma­ti­on über die Beschaf­fen­heit des Unter­grun­des. Mit den Infor­ma­ti­on ist es dem Gehirn erst mög­lich, alle ande­ren betei­lig­ten Extre­mi­tä­ten in die­sen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess mit ein­zu­be­zie­hen, um Bewe­gun­gen zu koor­di­nie­ren und eine auf­rech­te Kör­per­hal­tung zu ermög­li­chen. Für die Füße ist die­ser Pro­zess Hoch­leis­tungs­ar­beit. Doch sie machen es gern für dich und sind ja genau auch dafür von dem Archi­tek­ten ent­wor­fen wor­den. Doch wie sol­len sie die­se Leis­tung für dich erbrin­gen, wenn sie in Socken und Schu­hen mit Pla­teau­ab­sät­zen ste­cken? 

Die­se Din­ger sind ein wah­res Wun­der­werk der mensch­li­chen Tech­nik. 26 Kno­chen, 30 Gelen­ke, über 100 Bän­der und Seh­nen, die Hand in Hand zusam­men wir­ken (bit­te beach­te die­ses Wort­spiel – Dan­ke). Zudem sind 70.000 Ner­ven­endung und 90.000 Schweiß­drü­sen im mensch­li­chen Fuß mon­tiert. Lie­be Nase, das könn­te doch eini­ges erklä­ren. 

Kinderfüße

Die Füße und ihre 10 klei­nen Freun­de im vor­de­ren Bereich tra­gen dich in dei­nem Leben fast 4 x um die Welt. Und dann wer­den sie zur „Beloh­nung“ ca. 9 Stun­den am Tag in ein enges leder­nes Kor­sett gesteckt und ver­flucht, wenn sie sich am Ende des Tages dage­gen auf­leh­nen und nach Frei­heit stre­ben. 50 – 55 % der Deut­schen tra­gen zudem noch zu klei­ne und enge Schu­he. Schau dir mal Kin­der­fü­ße an und blick anschlie­ßend auf dei­ne eige­nen. Span­nend zu sehen, wie sich die Füße im Lau­fe der Lebens­jah­re ver­formt haben – das beein­flusst natür­lich auch die Funk­tio­na­li­tät und deren Gesundheit.

An die­ser Stel­le müss­test Du jetzt eigent­lich wei­nen sofort die Schu­he und Socken aus­zie­hen und in den nächs­ten Müll­ei­mer ste­cken. Also, was hält dich auf. Frei­heit für die Füße!!! 

Ja ich ver­ste­he es natür­lich. Frie­ren soll­ten sie auch nicht und manch­mal müs­sen Schu­he halt                                          ein­fach sein. Doch wir kön­nen uns durch­aus mal lie­be­voll um unse­re Füße küm­mern. 

Waschen wäre mal super. Danach eine klei­ne Eigen­fuß­mas­sa­ge mit einem anschlie­ßen­den Ein­creme­ri­tu­al. Den Schu­hen darf man auch mal eine Pau­se gön­nen, gera­de im Som­mer. Und wenn es drau­ßen zu kalt ist, dann ist die Woh­nung zum „Nackt­lau­fen“ opti­mal. Hier ist es sau­ber und warm. Eine nicht repre­sen­ta­ti­ve Befra­gung unter vie­len Füßen hat erge­ben, dass die­se total auf bar­fuß­lau­fen ste­hen. Sie wer­den dich lie­ben dafür. 

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