Tipp des Monats Dezember: Manchmal ist weniger mehr – mach mal Pause!

 

 

Unter­ti­tel: Ein­fach mal die Füße hochlegen

Es gibt Zei­ten, da füh­le ich mich wie ein Hams­ter im Hams­ter­rad, nach­dem er eine Tafel 90 %iger Zart­bit­ter­scho­ko­la­de gefut­tert hat. Ich bin im Dau­er­mo­dus und muss alle Auf­ga­ben, die mir in den Sinn kom­men, sofort erle­di­gen. Dabei ist es völ­lig egal, wie lan­ge das dau­ert. Kommt dir die­se Situa­ti­on bekannt vor?

Doch die­se Pha­se hält meist nicht lan­ge an. Je län­ger die­se Zeit fort­schrei­tet, des­to inten­si­ver mer­ke ich, dass ich immer unpro­duk­ti­ver wer­de und sich Feh­ler ein­schlei­chen. Wahr­ha­ben will ich dies jedoch nicht, also arbei­te ich wei­ter bis ich ander­wei­tig gebremst wer­de. Und das ist auch gut so. Wer weiß, wozu dies noch geführt hätte.

Da fällt mir eine pas­sen­de Aus­sa­ge ein: „Der Magen mel­det sich wenn er leer ist und Hun­ger hat. Doch beim Gehirn gibt es kei­nen sol­chen Mecha­nis­mus.“ Hm…mal kurz drü­ber nach­den­ken? 

Und noch ein Zitat könn­te ich anbie­ten: „Nichts bringt uns auf unse­rem Weg bes­ser vor­an als eine Pau­se (Eli­sa­beth Bar­rett Browning).“

Hört sich beim ers­ten Mal lesen komisch an. Aber sobald sich das inzwi­schen ener­gie­ge­la­de­ne Gehirn dazu ein­schal­tet, ergibt es für mich Sinn. 

 

Doch wor­an erken­ne ich, dass es Zeit wird, eine Pau­se einzulegen?

 

Hier sind einige Anzeichen, die dafür sprechen, eine Pause einzulegen:

  1. Dei­ne Kon­zen­tra­ti­on lässt nach … es fällt dir schwer mit­zu­den­ken und zuzuhören.
  2. Du bist leich­ter reiz­bar und schnel­ler genervt.
  3. Dei­ne Moti­va­ti­on hat sich ver­ab­schie­det. Die Auf­ga­ben gehen dir schwer von der Hand und du kommst sehr lang­sam vor­an. 
  4. Müde bist du. Dei­ne Augen fal­len zu. Ein König­reich für ein Bett. 
  5. Ehr­geiz ist dir gera­de zum Fremd­wort gewor­den. Du willst nur noch fer­tig wer­den. Die Qua­li­tät dei­ner Arbeit lei­det. Egal wie das Ergeb­nis aus­fällt, Haut­sa­che weg damit. 
  6. Du machst nicht zu über­se­hen­de Feh­ler.

Hm…so eini­ges kommt mir auf Anhieb bekannt vor und hat mir schon ein klei­nes Schmun­zeln aufs Gesicht gezau­bert. Es sind immer wie­der span­nen­de Momen­te, sich in einer Bespre­chung zu erwi­schen, wo man mal so gar nichts vom Inhalt die­ses Mee­tings mit­ge­bo­ten hat. 

 

Wuss­tet du, dass die Ermü­dung umso schnel­ler zunimmt, je län­ger man war­tet? Es ist also eine klas­si­sche Abwärts­spi­ra­le, die nur durch eine Pau­se auf­ge­hal­ten wer­den kann. Und es ist auch kein Zei­chen von Enga­ge­ment, Arbeits­ein­satz und Leis­tungs­wil­len bis zur völ­li­gen Erschöp­fung zu arbei­ten. Anfangs wird man viel­leicht noch kurz bewun­dert. Doch wenn sich die ers­ten Feh­ler ein­ge­stellt haben, ist es mit dem Ruf des Hel­den der Arbeit schnell vor­bei und damit ent­steht mehr Stress, Unzu­frie­den­heit und zusätz­lich noch gesund­heit­li­che Probleme.

 

Doch was ist eigent­lich eine Pau­se? 

Defi­ni­ti­ons­ge­mäß ist dies die Unter­bre­chung einer Tätig­keit, die der Erho­lung bzw. Rege­ne­ra­ti­on dient. 

Also damit ist nicht die Mit­tags­pau­se gemeint, in der du dein Brot vor dem Com­pu­ter fut­terst und wei­ter fleis­sig E‑Mails beant­wor­test. Eine Pau­se ist „har­te Arbeit“ (schö­nes Wort­spiel, oder? Ich hät­te gern ein Lob – Danke)

Wer regel­mä­ßig Pau­sen ein­legt, arbei­tet pro­duk­ti­ver und krea­ti­ver. Und das soll­te einen Arbeit­ge­ber freu­en. Du machst somit Pau­se, um bes­ser arbei­ten zu kön­nen. 

 

Wissenswertes

Unser mensch­li­ches Gehirn durch­läuft sowohl im Schlaf als auch im Wach­zu­stand zykli­sche Kon­zen­tra­ti­ons­pha­sen. Nach 90 – 100 Min. wer­den wir müde und die Auf­merk­sam­keit und Kon­zen­tra­ti­on sinkt. Jetzt ist es an der Zeit, die Reiss­lei­ne zu ziehen.

Wuss­test du, dass sich ein nor­ma­ler Büro­mensch nur ca. 11 Minu­ten unun­ter­bro­chen einer Auf­ga­be wid­men kann, bevor er abge­lenkt wird? Und es wird ca. 25 Minu­ten dau­ern bis er sich sei­ner ursprüng­li­chen Auf­ga­be wie­der wid­met.  

Pau­sen sind gut und sinn­voll. Doch wie lang soll­te so eine Pau­se sein? Ver­dammt gute Fra­ge. Hängt natür­lich ein biss­chen von dei­nen Rah­men­um­stän­den ab. Bist du mit­ten in einem Vor­trag oder einem Mee­ting kannst du dir nicht plötz­lich eine klei­ne Pau­se geneh­mi­gen und in dei­nen Apfel bei­ßen. 

Grund­sätz­lich kann man zwi­schen Mikro­pau­sen, Kurz­pau­sen und Maxi­pau­sen unter­schei­den. Und alle 4 Stun­den ist eine län­ge­re Ruhe­pau­se zu Erho­lung sinnvoll.

 

Mikropause

Eine Mikro­pau­sen dau­ert bis zu 5 Minu­ten. Also wenn es mal schnell gehen muss. Du bist unter Stress und merkst, dass gera­de nichts mehr geht, aber die Prä­sen­ta­ti­on muss noch vor dem Mit­tag fer­tig wer­den. 5 Minu­ten hören sich jetzt nicht gera­de lang an. Posi­tiv gedacht sind es aber 300 Sekun­den. Das hört sich schon viel bes­ser an. 

Also in 300 Sekun­den kannst du:

  • 10 Knie­beu­gen machen (oder lie­ber Lie­ge­stütz) oder…
  • Dich recken und stre­cken und Kurz-Yoga-Ses­si­on auf dei­nem Büro­stuhl hin­le­gen oder…
  • Walk-Out. Steh ein­fach auf und geh zu dei­nem Büro­fens­ter. Schi­cke dei­nen Blick in den Park, um dei­ne Gedan­ken auf einen men­ta­len Spa­zier­gang zu schi­cken oder…
  • Federn. Stell dich hüft­breit hin und begin­ne aus den Knien her­aus zu federn. Arme und Schul­tern blei­ben locker. Hier­durch löst du Anspan­nun­gen und gönnst dei­nem Fas­zi­en­sys­tem einen Kurz­ur­laub oder…
  • Gesicht­s­ae­ro­bic. Ent­span­ne dei­ne Gesichts­mus­keln und mache ein Zitro­nen­ge­sicht. Zie­he die Augen zusam­men, rümp­fe die Nase und press die Lip­pen auf­ein­an­der (so als ob gera­de herz­haft in eine sau­re Zitro­ne gebis­sen hast) – hal­te die­ses Gesicht für einen Moment und ent­span­ne nun dei­ne Gesichts­mus­keln. Ein herr­li­ches Fit­ness­pro­gramm für dei­ne Gesichts­mus­ku­la­tur. Aber lass das bloß nicht dei­ne Kol­le­gen sehen – wobei dies wie­der für eini­ge Lacher sor­gen könnte.

Kurzpause

Hast du mehr Zeit zur Ver­fü­gung, soll­test du die­se auch nut­zen und eine bis zu 15 Min. lan­ge Kurz­pau­se ein­le­gen. Mul­ti­pli­ziert man nun 15 mit 60 Sekun­den ist es kaum vor­stell­bar, was du in die­ser Zeit alles so anstel­len könntest:

  • 30 Knie­beu­gen sind locker drin (oder viel­leicht 15 Knie­beu­gen und 15 Lie­ge­stütz) oder
  • Füh­re Rücken-Streck-Dreh-dich-Ver­wöhn­pro­gramm durch (sit­zend oder am bes­ten im Ste­hen) oder
  • Gehe etwas durch die Büro­räu­me, um viel­leicht ein klei­nes Schwätz­chen mit dem Kol­le­gen von neben­an zu hal­ten oder
  • Fut­te­re acht­sam dei­ne Bana­ne, Nüs­sen oder doch lie­ber einer Por­ti­on Quark, um dei­nem Gehirn für die Zeit bis zur Mit­tags­pau­se neue Ener­gie anzu­bie­ten oder
  • Berei­te dir genüß­lich einen Tee oder Kaf­fee zu und genie­ße ihn oder
  • Geh in die Tee­kü­che und las­se dir abwech­seln kal­tes und war­mes Was­ser über dei­ne Arme bzw. dei­nen Puls lau­fen (bit­te mit kal­tem Was­ser abschlie­ßen – und vie­le Grü­ße von Herrn Kneipp)

 

Maxipause

Und es ist kaum vor­stell­bar, aber soll­test du tat­säch­lich län­ger als 30 Minu­ten zur Ver­fü­gung haben, das ist meist in der Mit­tags­pau­se der Fall, dann bie­tet die­ses Zeit dir fast uner­schöpf­li­che Mög­lich­kei­ten (ok, den alten Film­klas­si­ker Ben Hur wirst du nicht schau­en können).

Wich­tig jedoch: Aus­fal­len las­sen ist kei­ne Opti­on! Dei­ne Sup­pe vor dem PC zu schlür­fen ist inef­fek­tiv, unpro­duk­tiv und du bekle­ckerst aller Wahr­schein­lich­keit nach dei­ne Tas­ta­tur oder wich­ti­ge Doku­men­te. Also…

  • Mache 60 Knie­beu­gen (oder viel­leicht 30 Knie­beu­gen und 30 Lie­ge­stütz oder doch lie­ber 20 Knie­beu­gen, 20 Lie­ge­stütz und 20 Bur­kes oder oder oder) oder
  • Geh mit dei­nen Kol­le­gen in die Kan­ti­ne essen oder
  • Iss sonst allein und genüß­lich dein Mit­tag­essen und genie­ße die Ruhe (Kopf­hö­rer aufs Ohr und Ruhe ist) oder
  • Raus mit dir in den Park oder auf die Stra­ße und beweg dich eini­ge Meter oder
  • Tau­sche mit dei­ner Kol­le­gin eini­ge Wit­ze aus. Lachen lenkt von den Pro­ble­men ab, baut Stress ab und stärkt die Abwehr­kräf­te. Zudem hebt es die Stim­mung und Glücks­hor­mo­ne wer­den aus­ge­schüt­tet. Kör­per­lich gese­hen kann es sogar den Blut­druck sen­ken und Schmer­zen lin­dern. Wir lachen ein­fach viel zu wenig in die­ser Zeit.

Auch das ein oder ande­re Selbst­ge­spräch ist durch­aus erlaubt. Ja, ich weiß was du denkst. Nein, das ist mal so gar nicht bekloppt. Es ist wis­sen­schaft­lich erwie­sen, dass kur­ze Selbst­ge­sprä­che den Geist klä­ren und Pro­ble­me leich­ter gelöst wer­den kön­nen. Also lad dich doch mal zu einem net­ten Gespräch ein.

 

Eini­ge Ideen für die Gestal­tung dei­ner Pau­se mor­gen, über­mor­gen und über­über­mor­gen hast du nun bekom­men. Sei ein­falls­reich und gestal­te dei­ne Pau­se immer mal wie­der anders und du wirst sehen: Pau­sen zu machen ist sinn­voll und gar nicht so schlimm.

 

Atmen in der Pause

Ein The­ma und eine Idee, die du in dei­ne Pau­sen­ge­stal­tung mit ein­bau­en kannst: Atmen. Ein bewuss­tes Ein – und Aus­at­men (leg dabei dei­ne Hän­de auf dei­nen Bauch) ist gut gegen Stress und Frust.

Du kannst auch mal die 4–6‑8 Metho­de anwenden:

Stell dich gera­de hin, schlie­ße die Augen, atme lang­sam und tief ein und aus. Bei der Ein­at­mung durch die Nase zählst du bis 4. Nun hal­te die Luft an und zäh­le bis 6. Atme durch den Mund lang­sam wie­der aus und zäh­le bis 8. Dies wie­der­ho­le 5 mal und du wirst sehen, das die Welt danach etwas anders aus­sieht. Die­se Atem­übung wirkt wie ein Energie-Booster.

 

Fazit

Mit mei­nen Anre­gun­gen könn­te es dir gelin­gen, bes­ser durch den Arbeits­all­tag zu kom­men, Pau­sen lie­ben und schät­zen zu ler­nen sowie effek­tiv zu gestal­ten. Du wirst sehen, dass sich dein Gehirn und Kör­per direkt bei dir bedan­ken wer­den. Lie­ben Gruss von mir.

Ich bin sehr gespannt auf dei­ne Erfah­run­gen. Es wäre schön, wenn wir uns bei dei­ner nächs­ten Pau­se bei einem klei­nen Spa­zier­gang im Park tref­fen und du mir davon berich­ten würdest

. 

In die­sem Sinne…ich mache jetzt Pause.

 

Zau­ber­haf­te Grüße

Dein Micha­el

Foto von Roland Klampfer (Pixabay)

Tipp des Monats Dezember: Cold as ice…deine neue Challenge?

 

(Foto von Roland Klam­mer auf Pixabay)

Tipp des Monats Dezem­ber: Cold as ice…deine neue Challenge?

Unter­ti­tel: Sei kein Warm­du­scher – mal es mal kalt! 

Es ist soweit. Wir sind mit­ten­drin. Der Win­ter hält Ein­zug. Immer wenn unse­re gefie­der­ten Freun­de in ihrem unnach­ahm­li­chen For­ma­ti­ons­flug über den Him­mel zie­hen, ist es klar: Der Win­ter steht vor der Tür. Am liebs­ten möch­te man da gleich hin­ter­her­flie­gen und die kal­te Jah­res­zeit in süd­li­chen Gefil­den ver­brin­gen. Aber wer kann das schon? Und man­che Träu­me muss man ein­fach haben…jedes Jahr aufs Neue.

Ich ken­ne kaum jeman­den, der sich dar­über freut, die war­men Jacken wie­der aus dem Schrank holen zu müs­sen und sich mor­gens über zuge­fro­re­ne Auto­schei­ben zu ärgern. Aber das gehört mal ein­deu­tig zum Kreis­lauf des Lebens und eigent­lich ist es ja auch schön, dass es die­se Jah­res­zeit gibt. So kann man sich auf den Früh­ling freu­en und weiß die ers­ten wär­men­den Son­nen­strah­len wie­der zu schätzen.

Aber hast du mal dar­an gedacht, die­se kal­te Zeit, und ins­be­son­de­re die Käl­te, für dich aktiv nut­zen zu kön­nen? Ja, auch ich gehö­re zu die­sen Men­schen, die es gern in der hei­me­li­gen Stu­be mol­lig warm haben wol­len. Wir haben eine Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur von 20 – 21 Grad. Und zum Spa­zier­gang, zu dem wir von der lie­ben Frau sonn­tag­nach­mit­tags „getrie­ben“ wer­den, zie­he ich lie­ber mal eine wär­me­re Jacke an und der Kra­gen wird bis zur Nasen­spit­ze hoch­ge­zo­gen, um ja nicht einen Moment frie­ren zu müssen.

Dabei kann Käl­te durch­aus einen gesund­heits­för­dern­den Effekt haben. Hat aller­dings den Nach­teil, dass man sich unmit­tel­bar der Käl­te aus­set­zen muss. Geht lei­der nicht anders. Das Prin­zip: Wasch mich, aber mach mich nicht nass, funk­tio­niert nicht. Und über das Inter­net oder ande­re moder­ne Hilfs­mit­tel geht das noch nicht.

 

Bereits im 18. Jahr­hun­dert kam der Pries­ter Sebas­ti­an Kneipp auf die glor­rei­che Idee der Kalt­was­ser­an­wen­dun­gen und konn­te sich so von sei­ner eige­nen Krank­heit hei­len. Auch der auto­di­dak­ti­sche Natur­hei­ler Vin­cenz Prieß­nitz hat mit kal­ten Umschlä­gen zur Gesun­dung vie­ler Men­schen bei­getra­gen.  Und die­ses Prin­zip funk­tio­niert immer noch. Aber wie, wenn denn die Kneipp­be­cken rar gesät und im Win­ter natür­lich geschlos­sen sind?

 

Gute Fra­ge! Hast du schon mal bemerkt, dass an dei­ner Was­ser­ar­ma­tur an der Dusche oder Bade­wan­ne auch ein blau­es Sym­bol für kal­tes Was­ser vor­han­den ist? Und ist es dir schon mal ver­se­hent­lich pas­siert, dass zu Beginn dei­ner Dusche kal­tes Was­ser über dei­nen Kör­per gelau­fen ist? Ver­mut­lich gab es zunächst einen klei­nen Auf­schrei, aber dann wirst du fest­ge­stellt haben, dass du noch lebst und es gar nicht so schlimm war.

Dann los. Nut­ze die Vor­tei­le des Kalt­du­schens für dich und brin­ge so dei­ne Gesund­heit ein klei­nes Stück wei­ter auf Vor­der­mann. Die Chall­enge: „Ich dusche kalt…- weil ich es kann“  star­tet.

Aber ren­ne jetzt bit­te nicht gleich ins Bade­zim­mer und reiß den Was­ser­hahn vol­le Pul­le auf kalt. Son­dern gehe es mit Vor­sicht an und hör in dich hin­ein. Dei­nen Kör­per soll­test du da schon mit­neh­men und dich nicht nur von dei­nem Ego lei­ten las­sen. 

Doch bevor wir zu dem Punkt: „Wie mach ich es“ kom­men, hier noch ein paar Punk­te, war­um es sich lohnt, auf die Warm­was­ser­brem­se zu treten:

    1. Haa­re – Durch das kal­te Was­ser ver­schließt sich die Schup­pen­schicht dei­ner Haar­fol­li­kel – dei­ne Haa­re glän­zen mehr.
    1. Haut – die Poren der Haut schlie­ßen sich und schüt­zen so die Haut vor dem Austrocknen.
    1. Bes­ter Wecker der Welt …von Null auf 100 – schlaf­trun­ken unter die Dusche und schon nach dem Auf­tref­fen der ers­ten kal­ten Was­ser­trop­fen bist du wach – ganz sicher (und evtl. die Nach­barn auch).
    1. Macht schlank und ist gut für die Rege­ne­ra­ti­on – dafür ist die Aus­schüt­tung der Hor­mo­ne Adi­po­nek­tin und Irsin ver­ant­wort­lich. Adi­po­nek­tin kann die Anzahl und Effi­zi­enz der Metochon­dri­en, die sich u.a. in unse­ren Mus­kel­zel­len befin­den, erhö­hen und hat posi­ti­ve Eigen­schaf­ten bei Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Irsin hin­ge­gen ist mit­ver­ant­wort­lich für die Umwand­lun­gen von wei­ßem in brau­nes Kör­per­fett. Das wei­ße Kör­per­fett liegt bei mir an den Hüf­ten und im Bauch­be­reich (…könn­te eigent­lich mal abge­saugt wer­den). Bei dem brau­nen Fett han­delt es sich um das gute. Die­ses sitzt im Bereich der Mus­ku­la­tur und kann stoff­wech­sel­tech­nisch aktiv wer­den und sogar wei­ßes Fett ver­bren­nen. Bei Käl­te­ein­wir­kung wird die­ses brau­ne Fett aktiv und ver­sucht in Form von Frie­ren zu arbei­ten. Es ver­brennt Kalo­rien, um Wär­me zu erzeu­gen und wei­ßes Fett wird ver­brannt. Also kurz­um: wei­ßes Fett ist bäh und brau­nes Fett ist supi. Und Käl­te hilft. 
    1. Gut gegen Stress und depres­si­ve Sym­pto­me  – eine ame­ri­ka­ni­sche Stu­die hat gezeigt, dass kal­tes Duschen bei depres­si­ven Sym­pto­men hilf­reich sein kann. So wer­den Ner­ven­be­rei­che im Gehirn akti­viert, die u.a. für die Aus­schüt­tung von Glücks­ge­füh­len zustän­dig sind. 
    1. Hemmt Ent­zün­dun­gen – bei Käl­te bekommt der Kör­per den Befehl, Adre­na­lin aus­zu­schüt­ten. Die­ses Adre­na­lin sorgt für die Ver­en­gung von Gefä­ßen, was wie­der­um Ent­zün­dungs­fak­to­ren mini­miert. 
    1. Erfrischt dein „Hirn“ und ver­treibt den Mus­kel­ka­ter – dadurch, dass sich bei Käl­te die Gefä­ße im mensch­li­chen Kör­per zusam­men­zie­hen und anschlie­ßend wie­der ent­span­nen, wird mehr und bes­ser Sau­er­stoff trans­por­tiert und dei­ne Gefä­ße blei­ben geschmeidig.
    1. Stärkt dei­nen Wil­len und dein Selbst­be­wusst­sein – es ist doch immer mal wie­der ein gutes Gefühl, sei­nen inne­ren Schwei­ne­hund über­wun­den zu haben. So MUSST du ein­fach den­ken, dass du ein tol­ler Typ bist und kannst es stolz her­umer­zäh­len. 

Und jetzt das Bes­te: Kalt duschen spart Ener­gie und Geld. Zudem senkst Du dei­nen CO2-Fuß­ab­druck und schonst die Umwelt. Wenn das mal kein Argu­ment ist!

So genug geschwa­felt, jetzt wird geduscht. Kei­ne Angst, Gefrier­brand wirst du nicht bekom­men. Aber sei trotz­dem mit dei­nem Kreis­lauf vorsichtig.

 

Kalt­was­ser­ge­brauchs­an­wei­sung:

Fang lang­sam an, um dich dar­an zu gewöh­nen. Viel­leicht nach dem „nor­ma­len“ Duschen erst­mal kalt abbrau­sen. Das kal­te Was­ser erst über die Extre­mi­tä­ten (rech­tes Bein, lin­kes Bein, rech­ter Arm, lin­ker Arm) flie­ßen las­sen, bevor du zum Ober­kör­per kommst. Rücken und Kopf sind beson­ders sen­si­bel. Stei­ge­re suk­zes­siv die kal­te Dusch­zeit. Ein bis zwei Minu­ten soll­ten es schon sein, um einen gesund­heit­li­chen Vor­teil zu errei­chen. Und die Was­ser­tem­pe­ra­tur darf gern unter 15 Grad lie­gen. 

Zum Schluss noch ein lebens­wich­ti­ger Tipp: Atme!!! Kon­zen­trie­re dich beim Genie­ßen des kal­ten Was­sers auf dei­ne Atmung und ver­su­che, regel­mä­ßig ein – und aus­zu­at­men. Das lenkt dein Gehirn ab und irgend­wie musst Du an Sau­er­stoff kommen.

 

Also. Wor­auf war­test du? Ich den­ke, dass dei­nem brau­nen Fett­ge­we­be bei die­sen Zei­len glatt das Was­ser in der Zel­le  zusam­men­ge­lau­fen ist. 

Tipp des Monats März: Chall­enge – cold as ice (Teil 2) – Feedback

Kal­te nas­se Grüße

Dein Micha­el

Tipp des Monats September: Gehirnpflege

 

 

Tipps des Monats Sep­tem­ber: Gehirnpflege

Unter­ti­tel: Hil­fe an das eige­ne System

 

Guten Mor­gen lie­bes Gehirn,

vol­ler Ver­zweif­lung wen­de ich mich an dich. Es tut mir leid, wenn ich dei­ne Syn­ap­sen bei wich­ti­gen Gedan­ken­gän­gen stö­re, aber es ist ernst. Ich kann ein­fach nicht mehr.

Ich bin stän­dig müde und füh­le mich völ­lig aus­ge­laugt. Und das, obwohl gera­de Wochen­en­de war und ich vol­ler Elan wie­der ins Büro hät­te stür­men müs­sen. Ich hab lan­ge genüss­li­che Fern­seh­aben­de hin­ter mir und hab mich sonst viel aus­ge­ruht. Selbst gutes Essen und ein lecke­res Gläs­chen Rot­wein haben nicht dafür gesorgt, dass ich wie­der in Schwung komme.

Seit gerau­mer Zeit fällt es mir schwer, mich im Büro zu kon­zen­trie­ren. Ich mer­ke, dass ich nicht bei der Sache bin und es schlei­chen sich immer wie­der mal klei­ne Feh­ler ein. Und das mir. Alle den­ken ich sei per­fekt. Und das sind auch die Erwar­tun­gen, die ich an mich selbst habe. Feh­ler kön­nen ande­re machen.

Es kann so nicht wei­ter­ge­hen mit mir. Ich habe das Gefühl, stän­dig etwas Wich­ti­ges zu ver­ges­sen. Dabei ver­su­che ich so fest an die­se Din­ge zu denken.

Zu Hau­se habe ich mit mei­ner Frau stän­dig Streit. Und das nur wegen Klei­nig­kei­ten. Ich ver­ges­se den Müll raus­zu­brin­gen, mache ihr kei­ne Kom­pli­men­te nach dem Fri­seur­be­such, ver­ges­se die Kin­der abzu­ho­len, usw.

Jeden Mor­gen, wenn ich auf­ge­stan­den bin, könn­te ich mich gleich wie­der hin­le­gen. Aus­ge­schla­fen zu sein, ist ein Fremd­wort. Mein Kör­per fängt lang­sam an aus­ein­an­der zu gehen wie ein Hefe­klos. Zudem tut mir jeden Mor­gen ein ande­res Kör­per­teil weh. Aktu­ell gera­de brau­che ich einen neu­en Rücken. Das macht mich fertig.

Was mach ich nur falsch? Ich will das nicht. Bit­te gib mir einen Tipp, damit ich aus die­ser Mise­re herauskomme.

 

Dein Mensch

 

 

Moin Mensch,

na das wird ja mal Zeit. Ich dach­te schon, du mel­dest dich gar nicht mehr und machst ein­fach so wei­ter wie bis­her. Heu­te mor­gen habe ich mich gera­de mal mit dei­nem Kör­per unter­hal­ten und er sag­te mir, dass er kei­nen Bock mehr hat immer auf Höchst­leis­tung ackern zu müs­sen. Hät­te er gewusst was da auf ihn zukommt…

Ich sag­te zu ihm, er sol­le sich in Geduld üben, denn schließ­lich musst du ja mal auf­wa­chen. Wenn nichts hilft, dann dür­fe er krank wer­den. Ich weiß, dass dein Urlaub unmit­tel­bar bevor­steht. Das ist eine gute Mög­lich­keit, alle Extre­mi­tä­ten von sich zu stre­cken und mal rich­tig Fie­ber zu bekommen.

Aber gut. Jetzt wo du dich mel­dest, kann ich dir ja mal den Marsch blasen.

Nicht nur dein Kör­per fühlt sich ver­nach­läs­sigt. Auch ich bin sau­er auf dich. Was denkst du dir eigent­lich? Alles hört auf dein Kom­man­do und du kannst mit Pau­ken und Trom­pe­ten im Eil­tem­po durch dein Leben ren­nen? Ver­giss es! Da hast du die Rech­nung ohne den Kör­per und mich gemacht.

Auch wenn ich nur lächer­li­che 3 Pro­zent dei­nes Kör­per­ge­wich­tes ein­neh­me, so bin ich doch die Kom­man­do­zen­tra­le dei­nes Fahr­ge­stells, dei­ner Mus­ku­la­tur und dei­ner gesam­ten Maschi­ne­rie. Ich habe vie­le dei­ner 5,8 Mil­lio­nen Ner­ven­bah­nen, die in dei­nem Kör­per vor­han­den sind, unter Kon­trol­le. Die Impul­se in mei­nem Ner­ven­sys­tem kann ich auf 400 km/h beschleu­ni­gen. Da kann selbst dein mick­ri­ger Sport­wa­gen nicht mithalten.

Um so zu funk­tio­nie­ren, brau­che ich jedoch jeden Tag 1/5 dei­nes Kalo­rien­be­darfs. Und ja, ich weiß, ich bin ein fet­ter Gesel­le, da ich bis zu   60 % aus Fett bestehe, aber nur so kann ich gut funk­tio­nie­ren. Du musst dir kein Bespiel an mir neh­men und fett wer­den. Aber den­noch möch­te ich gern mit unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren wie Nüs­sen oder Fisch auf­ge­tankt wer­den. Schließ­lich gibst du dei­nem Sport­wa­gen ja auch nur Super Plus, oder? Also lass die­ses blö­de Fast­Food und den stän­di­gen Alko­hol sein. Ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, dass ich 11 Mil­lio­nen Sin­nes­ein­drü­cke, die du in jeder Sekun­de auf­nimmst, ver­ar­bei­ten muss.

Da ich ein genia­les Fil­ter­sys­tem habe und Wich­ti­ges von Unwich­ti­gem unter­schei­den kann (oder hast du dich mal gefragt, war­um du dich nicht selbst kit­zeln kannst?), gelingt es mir, 40 Sin­nes­ein­drü­cke gleich­zei­tig zu ver­ar­bei­ten. Wenn du so wei­ter machst, wer­de ich es mal auf ein oder zwei beschrän­ken. Bin mal gespannt, wie du dann aus der Wäsche schaust.

Nur noch mal zum bes­se­ren Ver­ständ­nis: Ich bin die höchst ent­wi­ckelts­te Tech­no­lo­gie die es gibt. Da kann kein Com­pu­ter mithalten.

Also los. Jetzt bist du dran. Mach was und hand­le. Ansons­ten wer­de ich mich mit dei­nem Kör­per unter­hal­ten und dann bist du an dem Kör­per­teil, den du gera­de noch mit dei­ner rech­ten Hand, wenn du die­se nach hin­ten führst, erfas­sen kannst. Hast du mich verstanden?

 

Ich gebe dir fol­gen­de Tipps:

  • Ernäh­re dich aus­ge­wo­gen und gesund (viel Gemü­se, weni­ger Fleisch, kein Fast Food)
  • Strei­che den Alko­hol aus dei­nem abend­li­chen Ernährungsplan
  • Sei aktiv und bewe­ge dich regel­mä­ßig jeden Tag (nicht nur zum Fahr­stuhl, son­dern benut­ze mei­nen Bekann­ten-die Treppe)
  • Trin­ke aus­rei­chend zwi­schen 1,5 und 2 Liter täg­lich (also z.B. Was­ser und kei­ne Zucker­plör­re). Schal­te abends mal die Glot­ze (die­se ecki­ge Ding, in das du stän­dig starrst) aus und lies ein Buch (mei­net­we­gen auch ein Comicheft)
  • Frü­her hast du schlecht Block­flö­te gespielt – ich fand das trotz­dem geni­al – oder ler­ne mar­sia­nisch oder eine ande­re Sprache
  • Unter­hal­te dich mal mit rich­ti­gen ech­ten Men­schen und schreib nicht nur Nach­rich­ten auf dei­nem dus­se­li­gen Handy
  • Notie­re dei­ne Gedan­ken ein­fach mal mit Stift und Papier. Dazu hast du die­se lan­gen Din­ger an den Hän­den, die man Fin­ger nennt
  • Und zu guter Letzt…hab mal Eier in der Hose und mach etwas, was du sonst nicht machst. Trau dich und komm aus dei­ner Komfortzone…du bist doch ein tol­ler Typ und kannst was….fahr mal U‑Bahn oder mach irgend­et­was ande­res Ver­rück­tes.

Also, wenn das nicht genug Tipps sind. Beher­zi­ge nur ein paar davon, dann ist das schon gut. Du wirst sehen, mei­ne Zahn­rä­der wer­den dann bes­ser inein­an­der­grei­fen. So wer­de ich in der Lage sein, bei dei­nem Kör­per ein gutes Wort für dich ein­zu­le­gen. Ich glau­be, dass Hkönn­te ihm gefallen.

So und jetzt….beweg dich….wir hören uns in Kür­ze wie­der und dann machen mir eine Bestandsaufnahme.

Viel­leicht hilft dir noch der schlaue Satz: „Fol­ge dei­nem Her­zen, aber nimm dein Hirn mit.“

In die­sem Sin­ne denk mal drü­ber nach. Und glau­be nicht, dass das ande­re für dich über­neh­men. Dies musst du schon sel­ber tun. Im Okto­ber wer­de ich dir noch einen wich­ti­gen Hin­weis geben, wie Du mal auf­räu­men kannst.

In freu­di­ger Erwartung

Dein Gehirn