(Foto von Roland Klammer auf Pixabay)
Tipp des Monats Dezember: Cold as ice…deine neue Challenge?
Untertitel: Sei kein Warmduscher – mal es mal kalt!
Es ist soweit. Wir sind mittendrin. Der Winter hält Einzug. Immer wenn unsere gefiederten Freunde in ihrem unnachahmlichen Formationsflug über den Himmel ziehen, ist es klar: Der Winter steht vor der Tür. Am liebsten möchte man da gleich hinterherfliegen und die kalte Jahreszeit in südlichen Gefilden verbringen. Aber wer kann das schon? Und manche Träume muss man einfach haben…jedes Jahr aufs Neue.
Ich kenne kaum jemanden, der sich darüber freut, die warmen Jacken wieder aus dem Schrank holen zu müssen und sich morgens über zugefrorene Autoscheiben zu ärgern. Aber das gehört mal eindeutig zum Kreislauf des Lebens und eigentlich ist es ja auch schön, dass es diese Jahreszeit gibt. So kann man sich auf den Frühling freuen und weiß die ersten wärmenden Sonnenstrahlen wieder zu schätzen.
Aber hast du mal daran gedacht, diese kalte Zeit, und insbesondere die Kälte, für dich aktiv nutzen zu können? Ja, auch ich gehöre zu diesen Menschen, die es gern in der heimeligen Stube mollig warm haben wollen. Wir haben eine Wohlfühltemperatur von 20 – 21 Grad. Und zum Spaziergang, zu dem wir von der lieben Frau sonntagnachmittags „getrieben“ werden, ziehe ich lieber mal eine wärmere Jacke an und der Kragen wird bis zur Nasenspitze hochgezogen, um ja nicht einen Moment frieren zu müssen.
Dabei kann Kälte durchaus einen gesundheitsfördernden Effekt haben. Hat allerdings den Nachteil, dass man sich unmittelbar der Kälte aussetzen muss. Geht leider nicht anders. Das Prinzip: Wasch mich, aber mach mich nicht nass, funktioniert nicht. Und über das Internet oder andere moderne Hilfsmittel geht das noch nicht.
Bereits im 18. Jahrhundert kam der Priester Sebastian Kneipp auf die glorreiche Idee der Kaltwasseranwendungen und konnte sich so von seiner eigenen Krankheit heilen. Auch der autodidaktische Naturheiler Vincenz Prießnitz hat mit kalten Umschlägen zur Gesundung vieler Menschen beigetragen. Und dieses Prinzip funktioniert immer noch. Aber wie, wenn denn die Kneippbecken rar gesät und im Winter natürlich geschlossen sind?
Gute Frage! Hast du schon mal bemerkt, dass an deiner Wasserarmatur an der Dusche oder Badewanne auch ein blaues Symbol für kaltes Wasser vorhanden ist? Und ist es dir schon mal versehentlich passiert, dass zu Beginn deiner Dusche kaltes Wasser über deinen Körper gelaufen ist? Vermutlich gab es zunächst einen kleinen Aufschrei, aber dann wirst du festgestellt haben, dass du noch lebst und es gar nicht so schlimm war.
Dann los. Nutze die Vorteile des Kaltduschens für dich und bringe so deine Gesundheit ein kleines Stück weiter auf Vordermann. Die Challenge: „Ich dusche kalt…- weil ich es kann“ startet.
Aber renne jetzt bitte nicht gleich ins Badezimmer und reiß den Wasserhahn volle Pulle auf kalt. Sondern gehe es mit Vorsicht an und hör in dich hinein. Deinen Körper solltest du da schon mitnehmen und dich nicht nur von deinem Ego leiten lassen.
Doch bevor wir zu dem Punkt: „Wie mach ich es“ kommen, hier noch ein paar Punkte, warum es sich lohnt, auf die Warmwasserbremse zu treten:
-
- Haare – Durch das kalte Wasser verschließt sich die Schuppenschicht deiner Haarfollikel – deine Haare glänzen mehr.
-
- Haut – die Poren der Haut schließen sich und schützen so die Haut vor dem Austrocknen.
-
- Bester Wecker der Welt …von Null auf 100 – schlaftrunken unter die Dusche und schon nach dem Auftreffen der ersten kalten Wassertropfen bist du wach – ganz sicher (und evtl. die Nachbarn auch).
-
- Macht schlank und ist gut für die Regeneration – dafür ist die Ausschüttung der Hormone Adiponektin und Irsin verantwortlich. Adiponektin kann die Anzahl und Effizienz der Metochondrien, die sich u.a. in unseren Muskelzellen befinden, erhöhen und hat positive Eigenschaften bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Irsin hingegen ist mitverantwortlich für die Umwandlungen von weißem in braunes Körperfett. Das weiße Körperfett liegt bei mir an den Hüften und im Bauchbereich (…könnte eigentlich mal abgesaugt werden). Bei dem braunen Fett handelt es sich um das gute. Dieses sitzt im Bereich der Muskulatur und kann stoffwechseltechnisch aktiv werden und sogar weißes Fett verbrennen. Bei Kälteeinwirkung wird dieses braune Fett aktiv und versucht in Form von Frieren zu arbeiten. Es verbrennt Kalorien, um Wärme zu erzeugen und weißes Fett wird verbrannt. Also kurzum: weißes Fett ist bäh und braunes Fett ist supi. Und Kälte hilft.
-
- Gut gegen Stress und depressive Symptome – eine amerikanische Studie hat gezeigt, dass kaltes Duschen bei depressiven Symptomen hilfreich sein kann. So werden Nervenbereiche im Gehirn aktiviert, die u.a. für die Ausschüttung von Glücksgefühlen zuständig sind.
-
- Hemmt Entzündungen – bei Kälte bekommt der Körper den Befehl, Adrenalin auszuschütten. Dieses Adrenalin sorgt für die Verengung von Gefäßen, was wiederum Entzündungsfaktoren minimiert.
-
- Erfrischt dein „Hirn“ und vertreibt den Muskelkater – dadurch, dass sich bei Kälte die Gefäße im menschlichen Körper zusammenziehen und anschließend wieder entspannen, wird mehr und besser Sauerstoff transportiert und deine Gefäße bleiben geschmeidig.
-
- Stärkt deinen Willen und dein Selbstbewusstsein – es ist doch immer mal wieder ein gutes Gefühl, seinen inneren Schweinehund überwunden zu haben. So MUSST du einfach denken, dass du ein toller Typ bist und kannst es stolz herumerzählen.
Und jetzt das Beste: Kalt duschen spart Energie und Geld. Zudem senkst Du deinen CO2-Fußabdruck und schonst die Umwelt. Wenn das mal kein Argument ist!
So genug geschwafelt, jetzt wird geduscht. Keine Angst, Gefrierbrand wirst du nicht bekommen. Aber sei trotzdem mit deinem Kreislauf vorsichtig.
Kaltwassergebrauchsanweisung:
Fang langsam an, um dich daran zu gewöhnen. Vielleicht nach dem „normalen“ Duschen erstmal kalt abbrausen. Das kalte Wasser erst über die Extremitäten (rechtes Bein, linkes Bein, rechter Arm, linker Arm) fließen lassen, bevor du zum Oberkörper kommst. Rücken und Kopf sind besonders sensibel. Steigere sukzessiv die kalte Duschzeit. Ein bis zwei Minuten sollten es schon sein, um einen gesundheitlichen Vorteil zu erreichen. Und die Wassertemperatur darf gern unter 15 Grad liegen.
Zum Schluss noch ein lebenswichtiger Tipp: Atme!!! Konzentriere dich beim Genießen des kalten Wassers auf deine Atmung und versuche, regelmäßig ein – und auszuatmen. Das lenkt dein Gehirn ab und irgendwie musst Du an Sauerstoff kommen.
Also. Worauf wartest du? Ich denke, dass deinem braunen Fettgewebe bei diesen Zeilen glatt das Wasser in der Zelle zusammengelaufen ist.
Tipp des Monats März: Challenge – cold as ice (Teil 2) – Feedback
Kalte nasse Grüße
Dein Michael