Tipp des Monats Oktober: Einfach mal nix denken!

 

 

Tipps des Monats Okto­ber: Ein­fach mal nix denken!

Unter­ti­tel: Früh­jahrs­putz im Kopf zur Winterzeit

Es ist schon eine ver­rück­te Zeit in der wir aktu­ell leben. Mir selbst fällt es schwer, mich an die­se Lebens­um­stän­de zu gewöh­nen und den­noch ist es not­wen­dig bestimm­te Regeln ein­zu­hal­ten, um selbst gesund zu blei­ben und dafür zu sor­gen, dass ande­re mit die­sem welt­um­fas­sen­den Virus nicht ange­steckt wer­den. Hier müs­sen wir zusam­men­hal­ten.  Denn nur gemein­sam lässt sich die­se Pan­de­mie bewältigen.

Immer wie­der stei­gen in mei­nem Kopf die Gedan­ken an die Zukunft auf. Wie wird sich das gesell­schaft­li­che Mit­ein­an­der ver­än­dern? Wie ver­än­dert sich mein eige­nes Ver­hal­ten und Den­ken? Wie geht es wei­ter mit uns?

In die­sen Zei­ten fin­de ich es wich­tig, bei sich blei­ben zu kön­nen und sich nicht zu sehr ver­rückt machen zu las­sen. Das gelingt mir in Momen­ten des Rück­zugs und des tie­fen nach Innen­bli­ckens. Auch wenn es schein­bar kaum mög­lich ist, die zahl­rei­chen Gedan­ken, die sich im Kopf sta­peln und von einer Ecke in die ande­re flie­gen, im Zaum zu hal­ten. So habe ich damit begon­nen, mich mit Medi­ta­ti­on zu beschäf­ti­gen. Bis­her hab ich die­ses The­ma nur mit stun­den­lan­gem Rum­sit­zen, Om-Tönen sowie einer Her­de von Mön­chen in Klos­tern und Räu­cher­stäb­chen­ge­ruch in Ver­bin­dung gebracht. Mei­ne Zeit war mir dafür zu scha­de. Wenn ich etwas tue, dann soll­te es pro­duk­tiv und sinn­voll sein.

Nach­dem ist ich nun auf eine län­ge­re Medi­ta­ti­ons­er­fah­rung zurück­bli­cken kann, muss ich sagen, dass ich dies völ­lig falsch ein­ge­schätzt habe. Zudem hat mir Yoga dabei gehol­fen, in die­se The­ma­tik tie­fer einzutauchen.

Eigent­lich möch­te ich am liebs­ten in die Welt hin­aus­po­sau­nen: Leu­te, setzt euch mal still hin. Schließt die Augen und lasst los. Kon­zen­triert euch auf euch selbst und ver­gesst die­se Welt drum­rum für einen Moment. Wie geni­al ist das denn?

Vie­le Leis­tungs­sport­ler und erfolg­rei­che Geschäfts­leu­te medi­tie­ren. Also war­um soll­te das nicht auch für uns eine gute Mög­lich­keit sein, um Gedan­ken zu ord­nen, los­zu­las­sen und um die­sen zer­streu­ten Geist zu bändigen?

Alle kri­ti­schen Men­schen, dazu gehör­te ich auch, brau­chen natür­lich Fak­ten, Fak­ten und noch mehr Fakten.

 

Medi­ta­ti­on hat vie­le Eigen­schaf­ten. Hier hab ich mal eini­ge davon aufgeführt:

  • kann nega­ti­ve Gedan­ken reduzieren
  • trägt zur inne­ren Aus­ge­gli­chen­heit bei
  • stärkt das Selbst­be­wusst­sein und das Glücksempfinden
  • unter­stützt die Fokus­sie­rung von Gedan­ken und die Konzentrationsfähigkeit
  • kann Angst­zu­stän­de mindern
  • und noch vie­les mehr…

Wie bei vie­len ande­ren Din­gen auch, macht sich das Poten­ti­al und die Wir­kungs­kraft von Medi­ta­ti­on erst im Rah­men eines regel­mä­ßi­gen Tuns bemerk­bar. Dabei gibt es kei­ne zeit­li­chen Vor­ga­ben. Die Haupt­sa­che ist, es regel­mä­ßig anzu­wen­den. Jeder der mal ver­sucht hat, „ein­fach“ nichts zu den­ken, muss­te schnell fest­stel­len, dass sich ein unru­hi­ger Geist und die­se Gedan­ken­welt wie ein stör­ri­scher Esel ver­hält. Will man es erzwin­gen und den Esel an die Lei­ne neh­men, wird es noch schwieriger.

 

 

In der Lite­ra­tur wird dies mit vie­len Bil­dern beschrie­ben. Mir per­sön­lich gefällt das Bild des Wol­ken­him­mels. Die Wol­ken zie­hen am Him­mel durch den Wind getrie­ben und las­sen sich nicht fest­bin­den. So sind auch Gedan­ken. Nur durch ein lang­sa­mes und behut­sa­mes Üben ist es mög­lich, die­se Gedan­ken­wol­ken zu beob­ach­ten und sie vor­über­zie­hen zu las­sen, ohne sich immer wie­der dar­in zu ver­hed­dern und ins Grü­beln zu kom­men. Hier­durch wirst du zum Beob­ach­ter dei­ner eige­nen Gedan­ken und ent­steht die Kraft der Medi­ta­ti­on. Ent­span­nung und ein Gefühl der Leich­tig­keit stellt sich ein. Unglaub­lich, dass ich mal sol­che Sät­ze von mir gebe…

Im Hin­blick auf die Übungs­zeit hab ich einen schö­nen Satz gefun­den: „Du soll­test täg­lich 20 Minu­ten medi­tie­ren. Außer Du bist zu beschäf­tigt, dann soll­test Du eine Stun­de medi­tie­ren.“ Die­ser Satz ist es wert, etwas Gehirn­schmalz dafür zu ver­wen­den. An die­ser Stel­le passt noch ein ande­rer Aus­spruch: „Der Kopf ist rund, damit das Den­ken auch mal die Rich­tung wech­seln kann.“ Genug drü­ber nach­ge­dacht? Dann lies bit­te weiter…

 

Wie gehst du es am bes­ten an?

    • wäh­le eine pas­sen­de Zeit für dich aus 
      • mor­gens gleich nach dem Auf­ste­hen oder doch abends?
    • suche dir einen unge­stör­ten Ort
    • stell dir evtl. einen Timer (fang zu Beginn mal mit 5 Minu­ten an)
    • pro­bie­re eine Sitz­po­si­ti­on aus, in der du eine län­ge­re Zeit bequem sit­zen kannst 
      • im Schnei­der­sitz oder evtl. im Fer­sen­sitz – ger­ne auch mit Unter­stüt­zung durch ein Kis­sen oder einen Yoga­block. Es gibt auch spe­zi­el­le Medi­ta­ti­ons­bänk­chen, die die Sitz­po­si­ti­on unter­stüt­zen. Jedoch kannst du dich auch auf einen nor­ma­len Stuhl set­zen und dei­ne Hän­de auf den Arm­leh­nen positionieren
    • rich­te dei­nen Kör­per gera­de aus und schie­be die Kopf­kro­ne nach oben
    • lege dei­ne Hän­de ent­spannt auf den Ober­schen­keln ab
    • schlie­ße dei­ne äuße­ren und öff­ne dei­ne inne­ren Augen
    • fokus­sie­re dein Bewusst­sein auf dei­ne Atmung 
      • wie atmest du?
      • wo spürst du dei­ne Atmung am meisten?
      • nimm die Bewe­gun­gen wahr und spü­re, wie es sich anfühlt.

Du kannst die­sen Pro­zess durch Bil­der dei­ner eige­nen Wahl unter­stüt­zen. Die bereits oben erwähn­ten Wol­ken am Him­mel, Wel­len auf dem Meer oder Blät­tern, die durch den Wind getra­gen werden.

 

Es ist völ­lig nor­mal, dass es dir nicht auf Anhieb gelin­gen wird, die­se Bild immer vor Augen zu haben. So kom­men vie­le Gedan­ken auf, die dich beschäftigen…die Arbeit, das letz­te Gespräch mit dei­nen Kin­dern oder dei­ner Frau, etc. Ver­su­che die­se Gedan­ken auf die Wol­ken, Wel­len oder Blät­ter zu set­zen und dann vor­über­zie­hen zu las­sen. Nimm kei­ne Bewer­tung vor und ärge­re dich nicht. Das ist völ­lig nor­mal. Das Span­nen­de ist immer wie­der, zu die­sem Pro­zess zurück­zu­kom­men. Auch dei­nen Fokus auf dei­ne Atmung zu len­ken, ist ein sehr hilf­rei­ches Instrument.

 

Ganz ehr­lich gesagt…mir gelang es auch nicht gleich am Anfang. Und es gibt immer noch Tage, da fällt es mir unheim­lich schwer, die­se schein­bar über­wäl­ti­gen­den Gedan­ken los­zu­las­sen. Es lässt sich nicht erzwin­gen. Erst nach und nach habe ich das Medi­tie­ren lie­ben gelernt. Sei gedul­dig mit dir und bleib dran.

Es gibt diver­se Metho­den und Tech­ni­ken, anhand derer sich medi­tie­ren lässt. Neben der oben beschrie­be­nen Acht­sam­keits­me­di­ta­ti­on kannst du auch gern mal eine geführ­te Medi­ta­ti­on aus­pro­bie­ren. Die­se sind über­all im Inter­net in unter­schied­li­chen For­ma­ten und zeit­li­chen Län­gen verfügbar.

 

Durch Aus­pro­bie­ren fin­dest du sicher dei­ne bevor­zug­te Mög­lich­keit, dei­nen Geist und dei­ne Gedan­ken ein­zu­fan­gen. Ich bin gespannt auf dei­ne Erfahrungen.

Ich möch­te dies nicht mehr missen.

 

Eine ent­spann­te und gedul­di­ge Zeit des Aus­pro­bie­rens wün­sche ich dir.

 

Namas­te

 

Dein Micha­el

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst diese HTML-Tags und -Attribute verwenden:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>