Pimp up your „Waldlauf“
Seit dem Auftreten von Covid-19 erleben wir eine herausfordernde Zeit. Der Lockdown tat sein Übriges und so langsam scheint das „normale“ Leben wieder Fahrt aufzunehmen. Wie hast du diese Phase durchlebt? Fällt es dir schwer wieder in Schwung zu kommen? Der gesamte Fitnessbereich lag brach und damit haben viele von uns auch einen mentalen Einbruch im Hinblick auf ihre sportliche Betätigung erlitten. Gelingt es dir, wieder zum Sport zu gehen und dich mit den derzeit noch geltenden Beschränkungen im Fitnessstudio anzufreunden? Oder versuchst du auf eigene Faust dein Fitnesslevel wieder zu steigern?
Ich habe einen Tipp für dich, um sowohl deine Ausdauer als auch deine Kraft auf Vordermann zu bringen, insbesondere wenn dir längere Laufstrecken schwer fallen oder du im Alltag nicht dazu kommst Kraft aufzubauen. So kannst du beide Trainingsbereiche verbinden und dein Training damit auf die nächste Stufe bringen. Wie sagt man im modernen „Social Media – Zeitalter“ so schön: Waldlauf 4.0.
Das hört sich gut an, doch wie gehst du am besten vor:
Wie bei jeder Trainingseinheit ist auch hier zunächst ein Warm up als Einstieg wichtig. Geh mal ein Stück deines Weges zu deiner Laufstrecke in einem zügigen Tempo und mach ein paar Übungen, um deinen Körper langsam auf die anstehende Belastung vorzubereiten (auf der Stelle hüpfen, Knie anheben, Ausfallschritte nach vorne, hinten oder zur Seite, Armkreisen, etc.). Nun fängst du langsam an zu laufen. Aber langsam, du bist immer noch dabei deinem Körper zu erklären, was ihm bevorsteht. Das Warm up sollte ca. 5 – 10 Minuten dauern.
Dann starte den Hauptteil deines Trainings. Mach dir gedanklich eine kleine Liste mit Kraftübungen, die geeignet sind, alle körperlichen Bereiche zu beanspruchen. Nutze natürliche Gegebenheiten in deiner Umgebung wie Sitzbänke, liegende Baumstämme, schwere Äste, Absperrbalken, Treppen etc. und baue diese in deine Übungen mit ein. Hier ein paar Übungen für deine erste Runde:
- Kniebeugen (Squats) – für Beine und Gesäß
- Ausfallschritte (Lunge) – für Beine und Gesäß
- Liegestütze (Push-ups) – Brust, Arme und Schultern
- auf der Stelle abwechselnd Knie heben (High Knees/Runnings) – Rumpf, Beine, Gesäß
- Beidarmiges Rudern an einer Sitzbank – Beine und Gesäß
- Standwaage – Rumpfstabilität
- Unterarmstütz (Plank) – Rumpfstabilität
Und los gehts:
Mache 10 Kniebeugen in langsamen Tempo und einer sauberen Bewegungsausführung. Atme kurz durch und beginne wieder zu Laufen. Nach 5 Minuten hältst du erneut an und machst 10 Ausfallschritte (5 x links/ 5 x rechts) – und laufe weiter. In diesem Rhythmus arbeitest du deine Übungsliste ab. Bei den statischen Übungen kannst du zunächst mit Haltezeiten zwischen 30 und 45 Sekunden beginnen. Nach Beenden der Plank geht es laufend ab nach Hause.
Vor der Haustür ist ein Cooldown von ca. 5 Min. angebracht. Schüttle Arme und Beine aus und mache abschließend noch 3 – 4 Dehnübungen für Arme, Schultern und Beine.
Hört sich einfach an. Aber du wirst schnell merken, dass schon nach den Kniebeugen die Beine nur schwer wieder ins Laufen kommen wollen und dein Puls eine andere Stufe erreicht hat.
Probiere dich an diesem System aus. Wiederholungszahlen und Haltezeiten solltest du deinem Fitnesslevel anpassen. Alle Übungen lassen sich im Schwierigkeitsgrad steigern. Zum Beispiel bei den Kniebeugen: Drücke dich aus den Beinen beim Aufstehen kraftvoll nach oben heraus (konzentrische Phase), mache dies explosiv und führe einen kleinen Sprung aus (Squat Jump). Beim Unterarmstütz (Plank) kannst du abwechselnd mal das linke und rechte Bein für ein paar Sekunden abheben und halten. Die Variationen sind sehr vielfältig, so dass es nie langweilig wird.
Du wirst mit diesem System sehr schnell merken, dass du fitter und leistungsfähiger wirst. Variiere die Übungen. Vielleicht kannst du einen Freund oder deinen Partner motivieren, gemeinsam mit dir die Runde zu laufen. Da wird die Zeit wie im „Sprung“ vergehen.
Pimp it up.…viel Spaß!
Dein Michael